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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0229
Besprechungen

Letztendlich führte die Revolution von 1848/49 zu einem religiös-konfessionellen
Aufbruch, der sowohl dem Ultramontanismus auf katholischer wie dem Pietismus
auf protestantischer Seite den entscheidenden Schub zur Dominanz versetzte.
Die Zukunft gestaltete sich unter dem Vorzeichen der Rückkehr zur Tradition und
der Abkehr von der reformorientierten und konfessionell toleranten Religionspolitik
der Aufklärung.

Dietrichs Studie ist ein künftig unverzichtbarer Beitrag zur geistesgeschichtlichen
Aufarbeitung des Verhältnisses von Staat und Kirchen in Württemberg im
19. Jahrhundert, bzw. zur Geschichte der Revolution von 1848/49 im Besonderen.
Die Masse der verarbeiteten Quellen ist ebenso beeindruckend wie ihre analytische
Bewältigung. Gleichwohl wirkt sich eben dieser Ansatz nicht immer förderlich für
eine kursorische Lektüre aus, da sehr viele Zitationen, sei es in Originalzitaten, sei
es in indirekter Rede, diese erschweren. Eine Anzahl von Druck- und Trennfehlern
ist nur ein kleiner Schönheitsfleck, der die Qualität von Dietrichs Studie in keiner
Weise beeinträchtigen kann.

Köln Wolfgang Schaffer

1848/49. Revolution der deutschen Demokraten in Baden, hg. v. Badischen Landesmuseum
Karlsruhe, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1998. 538 S., Abb.

In bewährter Qualität hat das Badische Landesmuseum Karlsruhe zum 150-jährigen
Jubiläum der Revolution von 1848/49 einen Katalog zur Landesausstellung im
Karlsruher Schloß herausgegeben. Es versteht sich, daß das Landesmuseum hier in
besonderer Weise gefordert war, gehörte doch das ehemalige Großherzogtum Baden
zu jenen Staaten, in denen die revolutionären Ereignisse sich in besonderer Intensität
darstellten, nicht nur was die innere Entwicklung und tiefgehende Politisierung
im Lande selbst angeht, sondern auch im Hinblick auf die Auswirkungen der
badischen Ereignisse im internationalen Kontext.

Das Jubiläumsjahr hat eine Flut von übergreifenden und speziellen Publikationen
hervorgebracht, und von einem Katalog kann schlechterdings nicht erwartet
werden, daß er seinerseits die historische Forschung i.e.S. vorantreibt. Wohl aber
bietet er Gelegenheit, den Stand der Forschung einer breiteren Öffentlichkeit zu
präsentieren und dabei die in der Ausstellung präsentierten Objekte möglichst umfassend
wiederzugeben. Dies ist in vorliegendem Fall in ausgezeichneter Weise gelungen
.

Die Gliederung des Katalogs orientiert sich in groben chronologischen Blöcken
am Verlauf der Revolution, ohne dabei Vorgeschichte und Auswirkungen zu vernachlässigen
. Innerhalb dieser schlagwortartig formulierten Themenkreise (z.B.
„Baden vor der Revolution", „Baden gerät in Bewegung", „Der Kampf um die Freiheit
") haben ausgewiesene Autoren zu spezielleren Aspekten jeweils kurze Einleitungen
geschrieben, die dann durch Wiedergabe der Objekte, jeweils wieder mit
konzisen Beschreibungen versehen, ergänzt werden. Sowohl diese Einleitungen als

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