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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0230
Neues Schrifttum

auch die Objektbeschreibungen sind verständlich, gut lesbar und bieten zusammen
mit der Abbildung der entsprechenden Karikaturen, Skizzen, Objekte usw. eine gelungene
Synthese.

Thematisch wird dabei eben nicht nur die politische Entwicklung in den Blick
genommen, sondern werden gleichfalls wirtschafts-, kirchen- oder sozialgeschichtliche
Gesichtspunkte aufgegriffen. Der Blick fällt auf alltags- und kulturgeschichtliche
Aspekte, beschrieben werden handwerkliche und künstlerische Exponate ebenso
wie biografische Umrisse. Es ist beeindruckend, welch eine Vielzahl von ausdrucksstarken
Exponaten zu all diesen Gesichtspunkten in guter Wiedergabequalität
in den Katalog aufgenommen worden ist. Daß diese zu einem großen Teil in Farbe
wiedergegeben sind, erhöht die Anschaulichkeit nur noch.

Daß die badischen Geschehnisse Auswirkungen auf die umliegenden Staaten hatten
, ist bekannt. Aus hohenzollerischer Perspektive mag man es bedauern, daß die
dortigen Geschehnisse im Gefolge der badischen Revolution so gar keine Erwähnung
gefunden haben. Seit der Veröffentlichung Gönners und zumal den jüngsten
Aufarbeitungen auf Kreisebene ist nochmals deutlich geworden, wie stark sich teilweise
auch in den hohenzollerischen Gemeinden die Umbrüche jener Jahre niedergeschlagen
haben. Vielleicht hätte man diesem Spezialfall des kleinen Hohenzollern
einen Beitrag ergänzen können. Andererseits ist Hohenzollern eben nicht Baden -
und so kann man es den Organisatoren von Ausstellung und Katalog nicht verdenken
, daß sie aus guten Gründen sich ganz auf das Großherzogtum beschränkt
haben.

Köln Wolfgang Schaffer

Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung
. Sigmaringen: Thorbecke 1996. 284 S., 1 Karte (Contubernium. Tübinger
Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44).

Die von Dieter Langewiesche und Volker Schäfer betreute Tübinger Dissertation
widmet sich der lokalen Studentengeschichte unter den zentralen aktuellen sozialgeschichtlichen
Fragestellungen. Neben den überlokal angelegten Arbeiten Karl
Jarauschs, Hartmut Titzes und Norbert Kampes insbesondere zur politischen
Einstellung jugendlicher Akademiker im Kaiserreich liegen zwar auch ortsgeschichtliche
Darstellungen zu Marburg und Heidelberg vor, doch stehen dort die
Studenten nicht im Mittelpunkt. Der Verfasser bearbeitet demnach ein noch
längst nicht umfassend erforschtes Gebiet. Er nutzt nicht nur die breite universitätsinterne
Überlieferung, sondern auch schwer zugängliche Quellen elf studentischer
Korporationen.

Bei einer Verdoppelung der Einwohnerzahlen im Kaiserreich auf knapp 20.000
Personen entwickelte sich Tübingen zu einer politisch liberalen „Beamten- und
Rentnerstadt" mit einer sozial stigmatisierten und pauperisierten Weinbauern-

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