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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0020
Alfred Stroppel

Hoffmann als Cooperator eingesetzt22. Die Vilsinger mußten jedoch am Fronleichnamfest
, am Palmsonntag, am Karfreitag und an der Gutensteiner Kirchweih nach
Gutenstein in die Kirche gehen. Die Vilsinger mußten dem Gutensteiner Pfarrer den
Zehnten von allen Früchten geben: Dinkel, Hafer, Roggen, Obst, Hanf, Flachs, Kraut
etc. Das genannte Gutensteiner Pfarrurbar von 1687 ist in vielerlei Hinsicht interessant
. So geht beispielsweise aus dem Vorwort hervor, daß in den Kriegswirren des
Dreißigjährigen Krieges das alte Pfarrurbar, das aus der Zeit vor dem Krieg stammte,
verloren gegangen ist. Deswegen wurde auf Veranlassung des Patronatsherrn Johann

W Graf Schenk von Castell 1687
mit Hilfe des alten Pfarrers Balthasar
Bücheler ein neues Gutensteiner
Pfarrurbar erstellt. Dabei
stand den Verfassern neben dem
Erfahrungswissen des greisen
Pfarrherrn, der im Dezember des
Jahres 1687 verstorben ist, nur
noch ein uraltes Pfarrurbar23 aus
dem Jahr 1550 des damaligen
Pfarrers Gallus Mauthe zur Verfügung
, das durch einen glücklichen
Zufall die Zeiten bis auf den
heutigen Tag überdauert hat.

Vor mehr als 300 Jahren gingen
die Vilsinger in die heutige Friedhofskirche
zur Messe. Sie ist im
15. Jahrhundert entstanden und
in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
an verschiedenen Stellen
erneuert worden. Damals wurden
auch einige Wandmalereien im Inneren
der Kirche hinzugefügt24.
Die „Gute Betha von Reute" in der Vilsinger Kirche $0 entstand etwa um 1627 ein

Gemälde der Guten Betha von
Reute (1386 bis 1420)25. Sie hatte wohl für die Vilsinger eine besondere Bedeutung, da
die Vilsinger über ein Wunder („Miraculum") der Guten Betha berichten konnten,
das in den in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts eingeleiteten Prozeß für die Seligsprechung
der Guten Betha aufgenommen wurde. In den Akten26 des Seligspre-

22 Taufbuch 1677-1760 von Gutenstein; Pfarrarchiv Gutenstein.

23 Gutensteiner Pfarrurbar aus dem Jahre 1550 von Pfarrer Gallus Mauthe; Pfarrarchiv Vilsingen.

24 W Genzmer: Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. 2. Band: Kreis Sigmaringen. S. 402-408.
Stuttgart 1948.

25 Franziskanerinnen Kloster Reute - Bad Waldsee; Verlag Wilfried Eppe, Bergatreute, 1994
(Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bad Waldsee, Nr. 9).

26 Erster Seligsprechungsprozeß „Gute Betha"; Acta A.D. 1625; „Miraculum 21"; Seite 94a
bis 96; Klosterarchiv Reute: 2, AKII.

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