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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0037
Vilsingen und seine Einwohner vor mehr als 300 Jahren

schaft (später: „Löwen") lagen am Ende der Oberdorfstraße. Der Salemer Erblehenhof
H 14 (siehe obige Tabelle) wurde 1652 wahrscheinlich von Georg Enderlin (Samiß
söhn) bewirtschaftet. 1680 saß auf diesem Hof Hans Scheit. Seine Tochter heiratete
später den in der Nachbarschaft wohnenden Gastwirtssohn Joseph Scheffolt, der
dann den Hof und die Gastwirtschaft („Sonne") übernahm. Im Einwohnerverzeichnis
von 1704-170980 wird er als Wurth und Paur erwähnt. Der Hof und die Gastwirtschaft
tragen die Haus-Nr. 72 (siehe Lageplan). Aus dem Jahr 1581 kennt man
eine umfangreiche Urkunde81, in der der Abt Matheus vom Kloster Salem einem Mat-
heiß Schembucher zu Vilsingen einen Hof zum Lehen vermacht. Bisher konnte noch
nicht geklärt werden, auf welchen der beiden Salemer Erblehenhöfe sich diese Urkunde
bezieht.

14. ERBLEHENHOF DER LAIZER KIRCHE

Das älteste in Vilsingen noch vorhandene Hofgebäude gehörte zu einem Erblehenhof
der Laizer Kirche (H 16 in obiger Tabelle). Es trägt die Haus-Nr. 39 (siehe Lageplan).
Es ist ein prächtiger Fachwerkbau (siehe Foto in Abschnitt „niedrige Gerichtsbarkeit
"), der heute dem Vilsinger Landwirt Emil Boos gehört. Dieser „Laizer Hof", der
nach ersten dendrochronologischen Untersuchungen82 durchaus aus der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts stammen kann, sieht nicht wie ein typisches Vilsinger Bauernhaus
mit Wohnhaus, Scheune und Stall aus. Es sieht eher wie ein altes Amtshaus
aus, bei dem im steinernen Unterbau ein Vorratsspeicher vorhanden ist, der als
Zwischenspeicher für Natural-Abgaben gedient haben könnte.

Einer Urkunde von 15 9 3 83 kann man entnehmen, daß damals dieser Hof einem
Gaistlich Herr Adrianus Schaid, Caplon Sanct Nicola] zu Laytz gehörte, also einem
Geistlichen aus Laiz, auf den auch Eisele84 hinweist. Ab 1593 wurde dieser Hof von
Hanns Stroppel als Erblehenhof geführt. Obiger Tabelle ist zu entnehmen, daß er
noch 1632 auf diesem Hof saß. Im Jahr 1652 leitete dann Jacob Stroppel diesen Hof,
der ein Sohn seines Vorgängers gewesen sein könnte. Jacob Stroppel wurde 1629
geboren und war mit Rosina Diemin (geb. 1630) verheiratet85. Als Caspar Stroppel
1680 Vilsingen besuchte, saß Jacob Stroppel noch als Erblehenhofbauer auf diesem
Hof. Wenige Jahre später hat ihn sein Sohn Hannß Stroppel übernommen, der jedoch

80 Wie Anmerkung 14.

81 Generalstaatsarchiv Karlsruhe; Urkunde 4/419 Nr. 7530: 1581 (Nov. 11) Erblehenbrief
des Abtes Mathäus von Salem für Matheis Schembucher über ein klösterliches Lehengut zu
Vilsingen.

82 Nach dendrochronologischen Untersuchungen an der Universität Hohenheim.

83 Erblehenhofbrief von 1593; Reuers: Hannßen Stroppels zu Guetenstein und seinen zu
Vilsingen empfangenen Erblehenhof; Adrianus Schaidt; Fürstl.-Fürstenb. Archiv Donaueschingen
.

84 Friedrich Eisele: Zur Geschichte der katholischen Stadtpfarrei Sigmaringen. Mitteilungen
des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern, 59 (1925), S. 1 ff., S. 177.

85 Wie Anmerkung 13.

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