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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0063
Verwaltung und Oberämter im Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen 1803 bis 1850

kloster Holzen bei Augsburg. Bereits zehn Jahre später, 1813, kam das Kloster Holzen
an den nachmaligen Grafen Franz Xaver Fischler von Treuberg, der mit Crescentia,
der Schwester von Fürst Anton Aloys, verheiratet war3.

Die Aufnahme in den Rheinbund im Juli 1806 trug Hohenzollern-Sigmaringen
nochmals einen erheblichen Gebietszugewinn ein: die Klosterherrschaften Wald und
Habsthal sowie die Herrschaften Achberg und Hohenfels vom Deutschen Orden.
Ferner wurden der Souveränität des Sigmaringer Fürsten folgende Besitzungen
mediatisierter Fürsten und Herren unterstellt: die Herrschaften Jungnau und Troch-
telfingen der Fürsten von Fürstenberg, die Herrschaft Straßberg und das Amt
Ostrach der Fürsten von Thum und Taxis sowie die ritterschaftlichen Herrschaften
Gammertingen und Hettingen der Freiherren Speth von Zwiefalten auf Hettingen
und auf Gammertingen4. 1812 tauschte man schließlich noch das Dorf Ablach mit
Baden gegen Rast ein5.

Durch den Zuwachs verdoppelte sich das Gebiet des Fürstentums Hohenzollern-
Sigmaringen von 7,5 (= ca. 400 km2) auf 15,8 Quadratmeilen und die Bevölkerungszahl
wuchs ebenfalls um mehr als die Hälfte, von rund 15 500 Einwohnern im Jahr
1800 auf 32 716 Einwohner 18066, an. Die Einkommenssituation hatte sich für die
Fürsten erheblich verbessert: lagen die jährlichen Einnahmen im Jahre 1745/46 beispielsweise
noch bei 36 600 fl7 so stiegen sie 1807 bis 1809 auf jährlich 150 000 fl, 1810
auf 240 000 fl. Der überwiegende Teil der Einnahmen entfiel auf die Hofkammer, aus
der die Ausgaben für den Hof und einen Teil der Landesverwaltung bestritten wurden8
. Insgesamt änderte sich an den kleinräumigen Verhältnissen und der vorwiegend
agrarisch strukturierten Wirtschaft Hohenzollern-Sigmaringens aber wenig.

Bei der Eingliederung der säkularisierten Klöster und der mediatisierten Gebiete
ging Fürst Anton Aloys im übrigen rücksichtsvoll vor: die Klosterfrauen von Holzen

3 Handbuch der historischen Städten Deutschlands. Bayern. Hg. v. Karl Bosl, Stuttgart 1961
(3. Aufl.), S. 315. Zu Franz Xaver Fischler, der 1817 in den Grafenstand erhoben wurde:
Kallenberg: Fürstentümer Hohenzollern im Zeitalter der Französischen Revolution (wie
Anm. 1), bes. S. 387, S. 426; Uwe Ziegler: Verwaltungs-, Wirtschafts- und Sozialstruktur
Hohenzollerns im 19. Jahrhundert (= Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns Bd. 13), Sigmaringen
1976, S. 37, Anm. 135.

4 Zu den ritterschaftlichen Gebieten: Becker: Hohenzollern - Reichsritterschaft (wie Anm. 1);
Wilfried Liener: Ubergang der reichsritterschaftlichen Herrschaft Hettingen an Hohenzollern
-Sigmaringen. In: Zeitschr. f. Hohenz. Geschichte 17 (1981), S. 129-201; Rainer Loose:
Das Fürstlich Fürstenbergische Obervogteiamt Trochtelfingen am Ende des Alten Reiches und
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Zeitschr. f. Geschichte des Oberrheins 147 (1999),
S. 493-514.

5 Schöntag: Hohenzollern (wie Anm. 1), S. 85.

6 Zu den Zahlen: Kallenberg: Fürstentümer (wie Anm. 1), S. 11, S. 102.

7 Andreas Zekorn: Zwischen Habsburg und Hohenzollern. Verfassungs- und Sozialgeschichte
der Stadt Sigmaringen im 17. und 18. Jahrhundert (= Arbeiten zur Landeskunde
Hohenzollerns Bd. 16), Sigmaringen 1996, S. 466f. Das Einkommen dürfte sich in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgrund der konjunkturellen Entwicklung zwar noch gesteigert
haben, doch geben die Zahlen einen ungefähren Einblick in die Einkommenssituation vor den
Gebietszugewinnen.

8 Gönner: Hohenzollern (wie Anm. 1), S. 440.

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