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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0111
Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen

gekommen sind. Es hat sich dabei nur der Uebelstand gezeigt, daß zwei Schwestern
den Anstrengungen des Dienstes nicht gewachsen sind. Das Mutterhaus würde nun
bereit sein, unserer Stadt eine dritte Schwester zu schicken. Da aber die Kosten des
Unterhalts dadurch wachsen, ist es nothwendig, die Sache in anderer Weise zu regeln,
als sie bisher gehandhabt wurde. Wenn die Einwohner,woran nicht zu zweifeln ist, in
dankbarer Würdigung der großen Wohlthat, die jeder Familie, arm oder reich, in kranken
Tagen zu Theil wird, ein kleines Geldopfer nicht scheuen, so steht kein Hinderniß
entgegen, schon in nächster Zeit den Krankendienst im weitesten Umfange ins Leben
treten zu lassen. Es soll nämlich eine Vereinigung gegründet werden, der Art, daß jede
Familie oder jeder Einwohner der Stadt, welcher zur Zahlung eines monatlichen Beitrages
Jahr für Jahr sich verpflichtet, auf die Pflege der barmherzigen Schwestern
unentgeldlich Anspruch hat, ohne Rücksicht auf die Höhe der Betrags, des Standes
oder der Konfession. Auch der kleinste Beitrag von nur 20 - 30 Pf. im Monat soll angenommen
werden, wodurch ganz besonders auch den Armen die Wohlthat einer liebevollen
und sachgemäßen Pflege ermöglicht werden wird. Da aber zu dieser Einrichtung
eine bedeutende Summe jährlich erforderlich ist, werden die Wohlhabenderen
unter uns mit ihren Beiträgen gewiß nicht kargen. In den nächsten Tagen wird eine
Liste hier zirkuliren; wir bitten um zahlreiche Zeichnungen, und fordern ganz besonders
die Armen und weniger Bemittelten auf, ohne Scheu ihr Scherflein beizutragen.
Das Ergebniß des Zirkulars wird die Grundlage für die weiteren Schritte sein"64.

Im Jahr 1917 und 1921 schrieben sie Hohenzollernschen Blätter: „Hohenzollern-
Hechingen 10. August [1917]. Ein Jubiläum. Im Jahre 1892 trat in Hechingen der
Krankenverein der katholischen Ordensschwestern ins Leben. Auf
dieses Gründungsjahr kann die im Spital noch tätige Schwester Fulgentia zurückblicken
. Im Kriegsjahr 1917 begeht demnach dieser Verein sein 25jähriges Bestehen.
Ueber 600 Familien aller Konfessionen zählt er zu Mitgliedern. Ein Vierteljahrhundert
lang Arbeit und Mühe, Tag- und Nachtwachen am Bette Kranker und Sterbender
, rastlose christliche Liebestätigkeit um Gotteslohn! Wo Not und Armut in Krankenzimmern
und einsamen Kammern sich barg, da gingen die Barmherzigen Schwestern
hin, brachten Linderung und Hilfe mit der ganzen Herzlichkeit wahrhaft guter
Menschen, die mit linder Hand Wunden zu verbinden und zu heilen verstehen. Stilles
Heldentum durften wir in schwersten Stunden durch unsere Krankenschwestern
bewundern. Sie lebten ein Leben der Pflicht aus einem immanenten Drang zur höchsten
Pflichterfüllung heraus, die ihre schönste Befriedigung nicht in äußern Ehren
fand, sondern in dem Bewußtsein, nur immer das Beste für die Mitmenschen zu
erstreben. Dafür sagt ihnen die ganze hiesige Einwohnerschaft beim Jubiläum des
Krankenvereins innigsten Dank"65.

„Der Schwesternverein in Hechingen. In unserer Stadt besteht seit dem Jahre 1892
der Schwesternverein; so genannt, weil durch seine Mittel drei Schwestern unterhalten
werden, die die ambulante Krankenpflege in der Stadt besorgen. Die Mitglieder
des Schwesternvereins bezahlten als Beitrag 3 Mark, später 5 Mark, einzelne Mitglieder
auch 10 und 20 Mark. Im Jahre 1921 sind im Ganzen eingegangen 4418 Mark.

64 Hohenzollernsche Blätter. No. 87. Hechingen, Samstag den 4. Juni 1892. 63. Jahrgang.

65 Hohenzollerische Blätter. Nr. 180. Hechingen, Freitag den 10. August 1917. 89. Jahrgang.

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