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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0121
Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen

8. ZUSAMMENFASSUNG

Für das religiöse Leben erhielten die Schwestern und die Patienten im Krankenspital
in der Herrenackerstraße 1863 eine Kapelle. Im Eugenienstift in der Gammertinger
Straße bestand ein Bet-Zimmer von Anfang an im Erdgeschoß; als dieses zu klein
wurde, errichtete man im Jahr 1904 eine Kapelle im 1. Stock. Im Pfründehospital war
dies nicht nötig, weil das Spital unmittelbar an die Hospitalkirche angebaut war und
diese für die religiösen Übungen zur Verfügung stand. Der Stifter hatte sie bereits 1603
erbauen lassen. Seit dem Einzug der Vinzentinerinnen wurde in der Hospitalkirche
auch wieder das Allerheiligste aufbewahrt, was während des Dreißigjährigen Krieges
aufgehört hatte104. Die Errichtung eines Kreuzwegs in der Hospitalkirche105 im Jahr
1879 dürfte auf eine Anregung der Barmherzigen Schwestern des Spitals zurückzuführen
sein. Im Marienheim wurden 1924 zwei Zimmer im Obergeschoß des Altbaus
zu einer Hauskapelle verbunden; sie wurde 1985 aufgelöst106. - Kurz möchte ich hier
noch anfügen, daß z. B. 1954 an Werktagen täglich im Krankenhaus um 6.30 Uhr, im
Altersheim um 7.00 Uhr und in der Spittelkirche um 8.00 Uhr hl. Messe gefeiert wurde
, an Sonn- und Feiertagen jeweils um 7.30 Uhr im Krankenhaus und im Altersheim,
um 8.00 Uhr in der Spittelkirche107.

Es ist auffallend, daß die meisten Schwestern standorttreu waren und über einen
langen Zeitraum ihren Dienst spezialisiert an Ort und Stelle verrichteten. Doch kam
es auch vor, daß v. a. jüngere Schwestern rochierten, vermutlich, um Erfahrungen zu
sammeln und um adäquat eingesetzt zu werden. Aufopferungsvoll arbeiteten die
Schwestern in allen Einrichtungen oft bis ins hohe Alter. In ihren Ansprüchen waren
sie sehr bescheiden. Sie arbeiteten um wenig mehr als um Gotteslohn. In den Einrichtungen
mit Stiftungskommissionen hatten sie ein gutes Auskommen. Eine außerordentliche
Geste der Dankbarkeit wurde Schwester Walburga zuteil, die seit dem
24. November 1871 segensreich am Eitelfriedich-Pfründehospital gewirkt hatte. Im
Jahre 1916 waren ihre Kräfte aufgezehrt und sie bedurfte der Schonung. Statt sie ins
Mutterhaus zurückzuversetzen, ließ der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Oberamtmann
Dr. Karl Schoenfeld prüfen, ob die Generaloberin der Kongregation damit
einverstanden sei, daß Schwester Walburga ihren Lebensabend an ihrer ehemaligen
Wirkungsstätte im Hechinger Pfründnerhospital als Pfründnerin beschließe108.

104 Wie Anm. 21.

105 Genehmigung zur Errichtung eines Kreuzwegs in der Hospitalkirche und zu dessen Einsegnung
durch Pfarrverweser Meyer in Boll durch das Erzbischöfliche „Capitels-Vicariat" aus
dem Jahre 1879. - Pfarrarchiv St. Jakobus Hechingen. K 15. Kirchenbaulichkeit. Fasz. Kruzifixe
und Kreuzwege an Straßen und in Kirchen.

106 Stadtpfarrer Carl Baur schrieb 1954 zu Hauskapellen: „Weitere würdige Hauskapellen
befinden sich im Krankenhaus, im Altersheim, in der Speiseanstalt [...]." - Carl Baur: Die
katholische Stadtpfarrei Hechingen Hohenzollern. Erolzheim 1954. S. 27.

107 Carl Baur: Die katholische Stadtpfarrei Hechingen Hohenzollern. Erolzheim 1954. S. 34.

108 Der Vorsitzende der Verwaltungskommission des Pfründehospitals. I. 11100.
Hechingen, 19. Juni 1916. ... 2. G. R. an Herrn Pfründehospitalrechner Emter Hier. .Ich ersuche
, wegen der Schwester „ Walburga" mit dem Mutterhaus in Verbindung zu treten und ihm

107


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