Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0125
Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen

turkampf im Kaiserreich116, den Verlust der Rückbindung ans Mutterhaus Straßburg
durch die Verbannung der deutschen Schwestern nach dem Ersten Weltkrieg und die
Bedrückung während der Zeit des Nationalsozialismus. In einer sich wandelnden
Gesellschaft und unter wechselnden Staatsformen bewährten sich die Barmherigen
Schwestern als stabilisierende Faktoren. Sie gewährleisteten Kontinuität in den sozialen
Einrichtungen. Durch die Barmherzigen Schwestern wurden reiche Gnaden über
Hechingen ausgegossen. Ihr leuchtendes Beispiel christlicher Nächstenliebe bleibt ein
steter Ansporn für alle Christen, und nötigt allen Respekt und Bewunderung ab.

ANHANG

„100 Jahre Barmherzige Schwestern in Hechingen
Im Jahre 1854 kamen die ersten Vinzentinerinnen aus dem Mutterhaus Straßburg
Es entspricht nicht dem Wesen der Barmherzigen Schwestern, sich feiern zu lassen
und ihre Arbeit öffentlich herauszustellen. Sie wirken in der Stille. So haben sie auch
kein Aufhebens gemacht von einem Jubiläum, das sie hätten begehen können, von der
hundertsten Wiederkehr des Tages, an dem sie in Hechingen ihr segensreiches Tun
begonnen haben. Ein Gebot der Dankbarkeit ist es aber, dieses Anlasses zu gedenken,
denn die Ehrwürdigen Schwestern haben in diesen verflossenen hundert Jahren
unendlich viel getan, Leiden gelindert, Kinder und alte Leute betreut. Dafür sei ihnen
hier öffentlich herzlicher Dank gesagt.

Am 20. Oktober 1854 kamen Barmherzige Schwestern von Straßburg nach Hechingen
'. Dieser lakonische Satz findet sich in der von Stadtpfarrer Dr. Holl handschriftlich
verfaßten Chronik der Stadtpfarrei Hechingen. Die Schwestern kamen seinerzeit von
der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul vom Straßburger
Allerheiligenkloster, das im gleichen Jahr ein neues Mutterhaus erbaute. In welcher
der damals bestehenden Hechinger Anstalten die Schwestern ihre Arbeit aufnahmen
, ist in der Pfarrchronik nicht vermerkt. Es kann sich aber nur um um das Gutleuthaus
(heute Gastwirtschaft zum „Klösterle") eingerichtete alte Krankenhaus gehandelt
haben, im Volksmund 'Spitäle' genannt. Um diese Zeit wurde das Testament der
Fürstin Eugenie wirksam, in dem eine hohe Geldsumme zum Bau oder Ankauf eines
Hauses für das Krankenspital und für die Pflege der Kranken durch Barmherzige
Schwestern ausgesetzt war. Vom 'Spitäle' zogen dann die Schwestern in das 1863 mit
Mitteln dieser fürstlichen Stiftung erworbene frühere Schwefelbad, das seither als Krankenhaus
dient. Nicht lange dauerte es, bis weitere Aufgaben hinzukamen. Im Jahre 1859

116 Das „Gesetz betreffend die geistlichen Orden und ordensähnlichen Kongregationen der
katholischen Kirche vom 31. März 1875" bestimmte in § 1. „Alle Orden und ordensähnlichen
Kongregationen sind vorbehaltlich der Bestimmung des § 2. von dem Gebiete der Preußischen
Monarchie ausgeschlossen. [...]" In § 2. hieß es: „Niederlassungen der Orden oder ordensähnlichen
Kongregationen, welche sich ausschließlich der Krankenpflege widmen, bleiben fortbestehen
, sie können jedoch jederzeit durch Königliche Verordnung aufgehoben werden; bis
dahin sind die Minister des Innern und der geistlichen Angelegenheiten ermächtigt, ihnen die
Aufnahme neuer Mitglieder zu gestatten." § 3 unterwarf die fortbestehenden Niederlassungen
und ordensähnlichen Kongregationen der Aufsicht des Staates.

111


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0125