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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0127
Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen

„Josef Mühlebach

Die Vinzentinerinnen in Hohenzollern (Schluß)
Vinzentinerinnen in Hechingen

Am 20. Januar 1854 kamen die ersten Vinzentinerinnen aus Straßburg nach Hechingen,
um dort segensreich zu wirken. Die städtische Kranken-, Armen- und Altenpflege ist mit
dem Namen dieser Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul eng verbunden,
und zwar im Gutleuthaus, im Krankenhaus St. Elisabeth, im Pfründehospital, im Altersheim
Eugenienstift, im Fürstin-Eugenien-Kinderhaus und im ehemaligen Marienheim.

L Schon im Jahr 1798 war im ehemaligen Siechen- und Gutleuthaus, dem heutigen
„Klosterle" in der Gutleuthausstraße, durch Fürstin Maria Theresia für Arme und
Gebrechliche ein Krankenhaus eingerichtet worden, in welches 1854 Schwestern vom
Straßburger Allerheiligenkloster einzogen. Im Volksmund erhielt dieses Haus den
Namen 'Spitäle'.

2. 1863 verlegten die Schwestern ihre Tätigkeit von diesem Bau in das Krankenhaus
an der Herrenackerstraße. Dort war durch die großherzige Stiftung der Fürstin
Eugenie (1807 - 1847)119, der Stiefenkelin Napoleons, selber eine barmherzige Schwester
auf dem Fürstenthron, eine für die Vinzentinerinnen geeignete Wirkungsstätte
geschaffen worden. Mit der testamentarischen Stiftung konnte das 1835 von Medizinalrat
Dr. Koller, einem hochangesehenen Förderer öffentlicher Belange, gebaute
Schwefelbad in ein Krankenhaus umgewandelt werden. So entstanden aus den Baderäumen
jetzt Operations- und Wöchnerinnenräume. Die Schwestern richteten eine
Kapelle ein, erwarben später den Gasthof „Zur Traube" und den Stadthof dazu und
entwickelten diese Anlage zum heutigen stattlichen Belegkrankenhaus, welches neuerdings
eine Sialysestation für nierenoperierte Kranke dazubekam. Den Gesamtkomplex
mit 107 Betten betreut die kirchliche Verwaltung der Erzdiözese Freiburg.

3. Ebenfalls seit 1863 wirkten die Schwestern im Pfründehospital neben der Spittel-
kirche. Diese[s] ließ Graf Eitelfriedrich IV im Jahre 1602, zusammen mit Mitteln seiner
Tante, der Erbtruchsessin von Waldburg, 'zu seinem und seiner Familie Seelenheil'
für zwölf 'unbescholtene Leib- und Hausarme' neben dem damaligen Lustgarten erbauen
. Auch hier arbeiteten die Schwestern in aller Stille, Bescheidenheit und in unermüdlichem
Opfermut für Alte und Gebrechliche, und in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts
übernahmen sie die Hauskrankenpflege der Stadt. Seit 1973 beherbergt dieses
Pfründehospital die von weiten Kreisen der Bevölkerung getragene Sozialstation.

4. Später konnten die Alten im Altersheim Eugenienstift in der Gammertinger Straße
wohnen. Auch hier leisteten Vinzentinerinnen seit 1863 Samariterdienste, nachdem der
Bau durch die testamentarische Stiftung von Fürstin Eugenie ermöglicht worden war.

5. Schon zu Lebzeiten ließ Fürstin Eugenie die erste Kinderbewahranstalt Süddeutschlands
1839 in der Heiligkreuzstraße erbauen. Die Barmherzigen Schwestern
waren auch hier verpflichtet und betreuten liebevoll Generationen von Kindern und
verköstigten sie. Viele der Ärmsten fanden hier Mutterpflege. Neuerdings sind hier
die Schwestern durch weltliche Kräfte ersetzt. Die Trägerschaft des Kindergartens hat
die katholische Kirchengemeinde.

119 Lebensdaten

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