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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0218
Burghard Weiss

ra (1911) begann Dällenbach an der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
ein Studium des Maschineningenieurwesens, das er 1916 als Diplom-Elektro-Ingeni-
eur abschloß31. Nach einem zweijährigen Aufbaustudium in mathematischer Physik
promovierte er 1918 bei dem Mathematiker Hermann Weyl mit einer theoretischen
Arbeit zum Doktor der Technischen Wissenschaften32. Die Habilitation schloß sich
an. Anschließend war Dällenbach von 1919 bis 1931 als Privatdozent an der ETH
tätig, wo er u. a. über Elektrodynamik bewegter Körper, Physik der Gasentladungen
sowie Gleichrichter las33. Die Hoffnung auf eine ETH-Professur erfüllte sich nicht34.

Dällenbachs weitere Karriere spielte sich in der industriellen Forschung und Entwicklung
ab. Schwerpunkt von Dällenbachs Tätigkeiten bildete zunächst die Weiterentwicklung
von Quecksilberdampf-Gleichrichtern, die für zahlreiche technische
Zwecke, u. a. Galvanotechnik und motorische Antriebe, im besonderen bei elektrischen
Schienenfahrzeugen, benötigt werden. Im April 1920 trat er bei der Firma
Brown, Boveri und Compagnie (BBC) in Baden (Kanton Aargau, Schweiz) ein. Da
seine Ideen dort keine rechte Unterstützung fanden, gründete Dällenbach im April
1925 eine private Studiengesellschaft, das „Syndikat für technische Physik", mit Sitz
in Zürich, das in Zürich-Altstetten ein Entwicklungslabor betrieb. Für die Elektroindustrie
der Schweiz brachen harte Zeiten an, die Folgen der Weltwirtschaftskrise
schlugen durch; fehlende Aufträge und Arbeitslosigkeit waren die Folge. Dällenbach
suchte daher sein Heil in Deutschland.

1931 trat Dällenbach in Berlin als Entwicklungsingenieur bei der Firma Julius
Pintsch AG (ab 1936: KG) ein mit dem Auftrag, für Pintsch die Quecksilber-Gleichrichterfertigung
zu organisieren. Die im Jahre 1843 von dem Handwerker Julius
Pintsch in Berlin gegründete Firma hatte sich aus den bescheidenen Anfängen eines
kleinen Klempnereibetriebes zu einem starken, diversifizierten Familienunternehmen
entwickelt, das Dependancen in zahlreichen europäischen Ländern unterhielt.
Hauptfertigungsgebiet war zunächst die Gasbeleuchtung gewesen, zu der sich zu
Beginn des 20. Jahrhunderts auch die Glühlampenfabrikation hinzugesellt hatte. Bereits
im Ersten Weltkrieg hatte Pintsch auch Rüstungsaufträge für die Kriegsmarine
übernommen. Zu Beginn der dreißiger Jahre umfaßte das Fabrikationsprogramm der
Firma u. a. komplette Gaswerksanlagen, Generatorgasanlagen, Gaszähler und Gasbeleuchtungen
, Beleuchtungen und Heizungen für Eisenbahnwaggons, Warnanlagen,
Leuchtfeuer für den See-, Luft- und Straßenverkehr, Müllverbrennungsanlagen,
Vakuum-Trockenapparate und auf rein elektrotechnischem Gebiet Regelumspanner,

31 Lebenslauf in der Personalakte (Archiv zur Geschichte der MPG Berlin, Abt. II, Rep. 1A,
PA Dällenbach).

32 Walter Dällenbach: Die allgemein kovarianten Grundgleichungen des elektromagnetischen
Feldes im Innern ponderabler Materie vom Standpunkt der Elektronentheorie (Zürcher
Dissertation). In: Annalen der Physik 58 (1919) S. 523-548.

33 A. Stäger: Dr.-Ing. Walter Dällenbach, Bern, 85jährig. In: Physikalische Blätter 33 (1977)
S. 318-320.

34 Heinrich A. Medicus: Heinrich Zangger und die Berufung Einsteins an die ETH. Sein
Einfluss auf die Besetzung weiterer Physik-Lehrstühle in Zürich. In: Gesnerus 53 (1996)
S. 217-235.

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