Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0263
Besprechungen

Je mehr man in den Bänden stöbert, desto deutlicher treten Linien und Verknüpfungen
in der geistigen Geschichte der südwestdeutschen Territorien hervor: die Rolle
der Familien, der Universitäten, der Seminare, der Parteien ... So begegnen wir etwa
der Wegbereiterin der Frauen- und Friedensbewegung Mathilde Planck (Adolf Palm.
XVIII S. 418) eine Generation früher in der Biographie ihres Vaters, des Philosophen
Karl Christian Planck (Annemarie Rayhrer. XI S. 263) rückschauend; die Klosterschulen
in Blaubeuren oder Schöntal und das Tübinger Stift klingen immer wieder als
Leitmotive in der geistigen Geschichte des Landes an, der letzte königlich württembergische
Innenminister Ludwig von Köhler (Wilhelm Kohlhaas. XVIII.
S. 471) und der erste des Bundeslandes Baden Württemberg Fritz Ulrich (Fritz
Richert. XVIII. S. 485) stehen nebeneinander ... Ganz isoliert allerdings steht der
überraschendste Eintrag in die Titelliste: der von Wilhelm Murr, dem Reichsstatthalter
und NSDAP-Gauleiter in Württmberg-Hohenzollern (Hubert Roser. XIX.
S. 488). Seine Aufnahme ist eine mutige Entscheidung der Redaktion, mit der sie vor
allem auch denen, die jene Jahre nicht miterlebt haben, hilft zu erkennen, wie es kam,
wie es war, und wie es zu Ende ging.

Haigerloch H. A. Oehler

Ulm und Oberschwaben. Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Mitteilungen des
Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben Bd. 50. Ulm:
Stadtarchiv Ulm 1996. 329 S., zahlreiche Abb.; Bd. 51: ebenda 2000. 360 S., zahlreiche
Abb.

Nachdem 1994 Bd. 49 der traditionsreichen Ulmer Vereinszeitschrift erschienen war,
folgte zwei Jahre später Bd. 50 (in dem aber kein „Jubiläumsbeitrag" oder ein
Gesamtregister enthalten ist). Vier Jahre dauerte es dann, bis die nächste Ausgabe
vorlag. Es wäre der Ulmer Geschichtsforschung zu wünschen, daß ihre Zeitschrift
- nach dem Vorbild des benachbarten Jahrbuchs „Hohenstaufen/Helfenstein" -
künftig wieder jährlich publiziert werden kann.

Zunächst zum Band 49. Er wird eröffnet von einer kleinen wirtschaftshistorischen
Monographie: Raimund Waibel, Ulm und das Salz. Forschungsergebnisse zum
Mythos vom Reichtum aus dem Ulmer Salzhandel (S. 7 - 138), bescheiden als „kommentierte
Materialsammlung" deklariert. Der schätzenswerte, weil quellennahe
Beitrag, der vom Spätmittelalter bis 1802 reicht, stellt zugleich Materialien zum
Zunftwesen und zur Wirtschaftsregie des Rats - dieser etablierte 1632/1650 ein städtisches
Salzmonopol - bereit. Auch über den Detailhandel der Ulmer Salzhändler,
Merzler und Salzweiber sowie über den Handel im Landgebiet erfährt man einiges.
Hauptlieferant des begehrten Gutes war Bayern. Ein tabellarischer Anhang dokumentiert
den Salzpreis in Ulm 1574 - 1810 (S. 128 - 137).

Heike Edeltraud Schwab, Das andere anders sein lassen. Zur Darstellung des
Fremden in den parallelen deutschen Pilgerberichten von Felix Fabri und Bernhard
von Breydenbach (1483/84), S. 139 - 165, fragt in ihrem nicht ganz auf der Höhe der

249


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0263