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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0274
Neues Schrifttum

bewegt sich Kittelberger bei den abschließenden Abschnitten zur Stadtbefestigung
auf etwas sichererem Grund. Was er S. 130 zur chronikalischen Uberlieferung der
Stadtgründung sagt, ist leider falsch und veraltet. In dem von ihm in Anm. 113 zitierten
Aufsatz Gemeinhardts von 1997 hätte er einen Hinweis auf die dazu einschlägige
Passage meiner Dissertation gefunden (Exemplarische Geschichten, 1987, S. 172f.).

„Die Herren von Stoffeln. Zur Geschichte einer mittelalterlichen Adelsherrschaft"
lautet der Titel des Aufsatzes von Irene Göhler (S. 147 - 163). Er gilt der Familiengeschichte
des edelfreien Geschlechts vom ersten Beleg Ende des 11. Jahrhunderts bis
zum Beginn des 14. Jahrhunderts. Die Autorin erwähnt zwar eingangs die jüngst von
dem Germanisten Wolfgang Achnitz aufgeworfene Frage nach der Herkunft Konrads
von Stoffeln, des Verfassers des „Gauriel von Muntabel", geht jedoch leider im folgenden
nicht mehr auf dieses Problem ein.

Erfreulicherweise wird der - doch recht heterogene - Sammelband durch ein Ortsund
Personenregister komplettiert.

Freiburg i. Br. Klaus Graf

Thomas Fritz: Ulrich der Vielgeliebte (1441 - 1480). Ein Württemberger im Herbst
des Mittelalters. Zur Geschichte der württembergischen Politik im Spannungsfeld
zwischen Hausmacht, Region und Reich. Leinfelden-Echterdingen: DRW-Verlag
1999. X, 491 S., mehrere Abb.

Die Herrschaft von Graf Ulrich V, Landesherr in Württemberg-Stuttgart, wird überschattet
durch die Niederlage in der Schlacht von Seckenheim 1462 gegen Pfalzgraf
Friedrich den Siegreichen. Eine moderne Biographie Ulrichs fehlt. Einen bedeutsamen
Ausschnitt, die „äußere" Politik betreffend, zu bearbeiten, hat sich die Tübinger
Dissertation (bei Sänke Lorenz) von Thomas Fritz vorgenommen. Natürlich steht die
Konfrontation mit der Kurpfalz und den Wittelsbachern, die zu einer erheblichen
Krise der Herrschaft Ulrichs führte, im Mittelpunkt, aber auch der Städtekrieg
1449/50 und weitere reichs- und territorialpolitische Konflikte oder Bündnisse werden
in chronologischer Anordnung abgehandelt.

Die Arbeit stellt - ungeachtet der im folgenden geäußerten Einwände - einen wichtigen
Beitrag zur südwestdeutschen politischen Geschichte des 15. Jahrhunderts dar.
Sie ist auf der Basis umfangreicher archivalischer Recherchen (nicht nur in Stuttgart!)
und ebenso ausgedehnter Sichtung der Sekundärliteratur erstellt worden. Wer einen
Überblick zur württembergischen Geschichte vornehmlich im dritten Jahrzehnt des
15. Jahrhunderts sucht, findet hier verläßliche Angaben. Freilich darf nicht verschwiegen
werden, daß der Zuschnitt der Arbeit höchst konventionell ist. Fritz bietet
traditionelle Machtpolitik und Ereignisgeschichte, die in einer manchmal zu flott
anmutenden Diktion serviert wird.

Wiederholt drängt sich der Eindruck auf, daß der Verfasser die von ihm im Literaturverzeichnis
zitierten Arbeiten nur ungenügend zur Kenntnis genommen hat. So
wäre S. 292f. zur Gesandtschaft Dietrichs von Angeloch der Auszug des Aktenstücks

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