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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0292
Neues Schrifttum

In vorliegendem Band finden sich unter dem Titel der Fachtagung von 1990 deren
Beiträge zusammen mit denen der Ringvorlesung. Die 20 Beiträge lassen sich in drei
thematische Gruppen einteilen: Eine erste Gruppe mit fünf Beiträgen zeigt die Bedingungen
auf, unter denen Frischlin wirkte; eine zweite Gruppe mit sechs Beiträgen
befasst sich mit Frischlins Person; und eine dritte Gruppe schließlich - sie macht den
Löwenanteil des Bandes aus - setzt sich mit seinen poetischen Werken auseinander. Besonders
hervorzuheben sind die Beiträge von Casimir Bumiller und Hubert Cancik,
die beide thematisch und methodisch neue Wege beschreiten: Casimir Bumiller versucht
, sich der Ausnahme-Gestalt Nicodemus Frischlin psychologisch zu nähern -
etwa in der Art, wie das bereits 1958 Erik H. Erikson mit Martin Luther getan hat
(„Young Man Luther"). Hubert Cancik geht einen ähnlichen Weg. Er nimmt sich die
extrem penibel geführten Tagebücher des Martin Crusius vor und untersucht dort
den so genannten „Kampftraum" des Crusius, den dieser selbst im Hinblick auf seine
Auseinandersetzung mit Frischlin interpretierte.

Erschienen ist der Band mit gewaltiger Verspätung: Dieter Mertens macht in seinem
Vorwort finanzielle Gründe dafür verantwortlich. Die Veröffentlichung der Texte nahm
erst konkrete Formen an, als der Germanist Hans-Gert Roloff sich bereit erklärte, den
Tagungsband mit seinem Projekt einer Frischlin-Edition zu verbinden. Dies war dann
wiederum mit einem Verlagswechsel verbunden, was zu weiteren Verzögerungen führte.

Bis zur Veröffentlichung sind seit jener Tübinger Ringvorlesung ganze acht Jahre
verstrichen. Diese lange Zeit brachte viele Veränderungen, auch für die Autoren:
Dieter Mertens und Dieter Stievermann haben Tübingen verlassen, Volker Schäfer
befindet sich im Ruhestand und Volker Press ist 1993 ganz überraschend verstorben.
Die Herausgeber haben ihm deshalb den Band gewidmet.

Schade nur, dass die zwischenzeitlich erschienene Fachliteratur nicht eingearbeitet
wurde. Die Literaturangaben stammen zumeist aus den späten 80-er Jahren; nur in
wenigen Fällen sind spätere Titel genannt (1993: Volker Schäfer, S. 130 Anm. 76;
Dieter Stievermann S. 164 Anm. 3; Casimir Bumiller S. 214, Anm. 29; 1994: Anton
Schindling S. 86, Anm. 10). Dergestalt wirken Formulierungen wie „demnächst ...
1994" (S. 20, Anm. 11) oder „Zur württ. Reformation jetzt Brecht/Ehmer, 1984"
(S. 166, Anm. 6) seltsam gespenstisch. Hier wäre es meines Erachtens Aufgabe der
Herausgeber gewesen, leichte Eingriffe im Text vorzunehmen.

Dies mindert die Qualität des Bandes jedoch allenfalls auf höchst marginale Weise
. Als Einleitungsband einer Frischlin-Edition steht er genau an der richtigen Stelle
und wird sowohl von Frühneuzeit-Historikern als vor allem auch von Germanisten
immer wieder mit Gewinn herangezogen werden können.

Albstadt/Tübingen Peter Thaddäus Lang

Edwin Ernst Weber (Hg.): Ostrach 1799. Die Schlacht, der Ort, das Gedenken.
Ostrach: Selbstverlag der Gemeinde 1999. 232 S. 49 Abb.

Jedes runde Jubiläum reizt, seiner in irgendeiner Form zu gedenken, sei es nun eine
Festveranstaltung oder/und eine Publikation. So auch in diesem Fall, als die zwei-

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