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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2001/0307
Besprechungen

geographische und der gesellschaftliche Rahmen weiter gespannt: geistliche und weltliche
Barock-Architektur und -Dekoration im Raum zwischen Rhein, Main und den
Alpen werden hier behandelt.

Die Einführung zum Werk ist für jeden anregend, darüber hinaus aber scheint sie
besonders geeignet, etwa einem Beschenkten, der sich noch nicht so intensiv mit dieser
Epoche beschäftigt hat, oder einem jungen Leser eine solide Grundlage nicht nur
für die Lektüre dieses Werkes, sondern für das Verständnis dieser Zeit und ihrer
Kunst zu geben: sie reicht vom Barock-Begriff über die gesellschaftlichen Voraussetzungen
für die Barock-Bauten, besonders auch die Festkultur, bis zu den Schmuckelementen
und den wichtigsten technischen Verfahren.

Für die Ordnung seines Stoffes hat Hubert Krins ein sehr sinnvolles Prinzip gewählt:
Er geht von der politischen Landkarte der Zeit und von den Bauherrschaften aus und
behandelt Residenzen, Stifte und Klöster und ihre Kirchen nach Herrschaften und
Landschaften. Fast bedauert man, dass neben der nützlichen Landkarte am Beginn des
Bandes nicht auch eine historische Wiedergabe des „Flickenteppichs" des damaligen
Staatensystems steht, das für den architektonischen Reichtum verantwortlich ist.

Das Buch ist durchgehend illustriert, und da kleine mit großformatigen Abbildungen
wechseln, kann sehr vieles gezeigt werden. Man findet fast alle ganz wichtigen
Bauten der Zeit, aber es werden auch sehr persönliche Gewichtungen spür- und sichtbar
. So wurden die nordbadischen Schlösser an den Anfang gesetzt. Die - historisch
früher mit Barock-Leistungen aufwartenden - bayrischen Fürstentümer müssen
warten. Die markgräflichen Residenzen, und mit ihnen in Rastatt und Bayreuth
Bauherrinnen, bilden Schwergewichte am Anfang und Ende.

Dass der Autor nicht nur als kunstwissenschaftlicher Kenner und Vermittler, sondern
auch als Denkmalschützer spricht, erweitert das Blickfeld. Wo es sich anbietet,
wird auch das Kriegsschicksal der Bauten, oder fast noch betrüblicher, unnötiger
späterer Schaden, erwähnt (Mannheim S. 34), werden Versäumnisse vermeldet, zweifelhafte
Lösungen diskutiert (München, Asam-Kirche S. 87), wird Bedarf aufgezeigt
(Augsburg, Schaezler-Palais S. 73) oder werden Leistungen anerkannt.

Praktischer Sinn beweist sich im abschließenden Verzeichnis der Orte und Bauten,
wo sehr häufig auch die Telefon-Nummern genannt sind, die dem Reisenden den
Zugang zum Barockdenkmal erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen.

Ein schönes und nützliches und originelles Werk!

Haigerloch H. A. Oehler

Hermann Bauer: Barocke Deckenmalerei in Süddeutschland. Photographische Aufnahmen
Wolf-Christian von der Mülhe. München und Berlin: Deutscher Kunstverlag
2000. 240 S., zahlr. meist f. Tafel-Abb.

Eine Summa der süddeutschen barocken Deckenmalerei scheint der Titel zu versprechen
. Vor zwei Jahren haben in dem von Andreas Tacke herausgegebenen Band
»Herbst des Mittelalters« Georg Paula, Hubert Hosch und Betka Matsche von Wicht

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