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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0024
Edwin Ernst Weber

nerchorherrenstifts Kreuzlingen zurückgehenden Visitationsakten, zahlreiche
Lebensbeschreibungen von Schwestern aus dem 17. und 18. Jahrhundert und nicht
zuletzt das umfangreiche und farbige Klageschreiben der Chorfrau Maria Monika
Hafner von ca. 1756 über vermeintliche Missstände und Statutenverstöße im Inzig-
kofer Konvent4.

1. DIE ÄUSSEREN GRUNDLAGEN DES KLOSTERS

Inzigkofen, das in der Mitte des 14. Jahrhunderts als Beginengemeinschaft entstanden
ist und 1394 die Augustinerregel annimmt, zählt in der Frühen Neuzeit zu den nach
Konventsgröße und Besitzausstattung bedeutenderen Frauenklöstern in Hohenzol-
lern und Oberschwaben. Nach Rang und Ansehen kommt es den Frauenzisterzen
der Region nahe und hebt sich auf jeden Fall eklatant von den vielfach armseligen
franziskanischen Drittordenshäusern der Nachbarschaft ab5. Durch zahlreiche Stiftungen
, unter denen die Zuwendungen der Herren von Reischach im 14. und 15. Jahrhundert
herausragen, durch teilweise beträchtliche Mitgiften eintretender Frauen, die
im 15. und 16. Jahrhundert in wachsender Zahl dem Adel und dem Stadtpatriziat entstammen
, vor allem aber durch das 1598 zugewiesene Vermögen des von den Grafen
von Hohenzollern-Sigmaringen aufgehobenen Dominikanerinnenklosters Hedingen
erlangt das Stift eine solide Besitzgrundlage. Im Unterschied zu den nahe gelegenen
Zisterzienserinnenabteien Wald und Heiligkreuztal oder auch zum Dominikanerinnenkloster
Habsthal gelingt Inzigkofen allerdings kein Aufbau einer eigenen Ortsherrschaft
, vielmehr beschränkt sich die herrschaftliche Stellung auf eine 1626
schließlich 44 Höfe und 2366 Jauchert umfassende Grundherrschaft, die sich über

4 Chronik des Klosters Inzigkofen, Bde. I - IV (Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek
Sigmaringen HS 68), hier v.a. Bd. III, 1733 - 1800; R Georg Geissenhof: Kurze Geschichte des
Chorfrauen-Stifts St. Augustin Ordens zu St. Johann Baptist in Inzkofen (EAF Ha 534);
Kloster Inzigkofen, Visitationen 1609 - 1756 (EAF A4/404); Lebensbeschreibungen von Inzig-
kofer Schwestern mit Todesjahren zwischen 1699 und 1740 (Bibliothek der Erzabtei Beuron 8°
MS 19) sowie 1742 und 1801 (ebd. 8° MS 21); (M. Monika Hafner): Bericht an den Visitator,
Abt Johann B. Dannegger in Kreuzlingen, ca. 1756 (EAF Ha 536). Eine Zusammenfassung der
410 Seiten umfassenden Handschrift gibt Johann Adam Kraus: Licht und Schatten im Kloster
Inzigkofen 1756. Kulturgeschichtliches aus einem Frauenkonvent. In: Hohenzollerische
Jahreshefte Bd. 23 (1963), 131 - 159. Ein Uberblick über die wichtigsten Quellen zur Stiftsgeschichte
findet sich bei Werner Fechter: Deutsche Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts
aus der Bibliothek des ehemaligen Augustinerchorfrauenstifts Inzigkofen (Arbeiten zur
Landeskunde Hohenzollerns 15). Sigmaringen 1997, S. lf.

5 Zur Klostergeschichte vgl. Otto H. Becker (Bearb.): Kloster Inzigkofen. Geschichte und
Kultur eines Augustinerchorfrauenstifts (1354 - 1856). Ausstellung der Gemeinde Inzigkofen
in den Räumen des ehemaligen Klosters Inzigkofen (Volkshochschulheim) vom 25. September
- 3. Oktober 1982. Ausstellungsverzeichnis. Inzigkofen 1982; Friedrich Eisele: Das Klosterleben
der regulierten Augustiner-Chorfrauen in Inzigkofen. In: FDA N.F. 38 (1937), S. 125 -
155; Andreas Wilts: Beginen am Bodensee. Sigmaringen 1994, S. 347 - 351. Eine fundierte
wissenschaftliche Gesamtdarstellung der Klostergeschichte steht bislang noch aus.

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