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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0093
Die Aufhebung der Klöster Gorheim und Laiz im Fürstenrum Hohenzollern-Sigmaringen

abgefasst. In zwei Verschlügen stellte man die Bücher im März 1783 zum Abtransport
nach Freiburg bereit97.

Die kirchlichen Wertgegenstände und die Paramente waren, sofern sie nicht in
Gorheim belassen wurden, schon im September 1782 in das Freiburger Münster zur
Verwahrung gebracht worden98.

5.5 DIE VERSTEIGERUNG DER LAIZER KLOSTERGÜTER

Am 7. Januar 1783 schrieben die Stockacher Beamten die Güter des Klosters Laiz
öffentlich zur Versteigerung aus, nachdem per Hofkanzleidekret entschieden war,
dass die Klostergüter nicht stückweise verkauft werden sollten, sondern insgesamt an
einen sicheren Bieter. Die Versteigerung wurde durch Rundschreiben an die Reichsstädte
Ulm und Augsburg, den Stand Schaffhausen, die Städte Konstanz und
Meßkirch sowie das Amt Tuttlingen bekannt gegeben; öffentlich angeschlagen wurde
die Bekanntmachung in Stockach und Laiz. Zudem erfolgte eine Annonce in der
Augsburger und der Schaffhauser Zeitung99. Zur Versteigerung gelangten das Kloster-
und die Wirtschaftsgebäude, 48 'A Jauchen Ackerfeld, 11 3A Mannsmad Wiesen, 92
Jauchert Wälder sowie ein Baum- und Krautgarten. Der Besitz des Klosters an
Lehenhöfen bestand in fünf Schupf- und zwei Erblehenhöfen in Laiz, Heudorf bei
Meßkirch, Sigmaringendorf, Harthausen und Menningen, die ebenfalls veräußert
wurden. Zum Verkauf kamen ferner 18 3A Hofstätte Reben sowie einige Wein-,
Frucht- und Geldgefälle, z. B. Weingrundzinse, Zehnten und Geldgrundzinse in Sipplingen
. Die Sipplinger Güter wurden bereits am 17./18. Februar auf dem dortigen
Rathaus versteigert. Die Gemeinde Sipplingen erstand die Reben und die Gefälle für
979 fl. 35 x100.

Am 25. und 26. Februar fand die Versteigerung der Liegenschaften des Klosters
Laiz im Haus des österreichischen Afterzollers und Gastwirt Schwab in Laiz statt.
Obwohl die Versteigerung in weitem Umkreis bekannt gemacht worden war, fand
sich für das Klostergebäude außer dem Sigmaringer Fürsten kein anderer Interessent.
Als Gründe dafür nannte Schwab unter anderem, dass das Kloster schlecht gebaut,
seine Unterhaltung teuer und es wegen seiner Lage und Einrichtung kaum als Fabrik
zu nutzen sei. Ferner wäre die Sigmaringer Gegend bekanntlich sehr verarmt, rau und

97 StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 175 (14.5.1782; 5.3., 7.3., 11.3.1783; Bücherliste vom
31. L 1783). Der Institutsdirektor Lenzinger musste die Bücher genau auflisten und die Liste
vom Klosterverwalter Engel unterzeichnen lassen. Zu Direktor und Verwalter s.u. - Zum
Umgang mit Klosterarchiven und -bibliotheken und zur Abgabe der Bücher an Universitätsbibliotheken
: Winner, Klosteraufhebungen (wie Anm. 3), S. 91ff.; Wolf, Aufhebung der
Klöster (wie Anm. 2), S. 41 f. (zu Klosterbibliotheken und -archiven).

98 StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 536 (2.9.1782).

99 StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 528 (24.2.1783); Nr. 536 (3. L 1783). - Zu den Anweisungen
für den Verkauf der Klostergüter allgemein: Winner, Klosteraufhebungen (wie Anm. 3),
S. 89f., 153f.

100 StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 171 (7. u. 9. L 1783); Nr. 536 (18.2.1783).

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