Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0199
Die Säkularisation des Kollegiatstifts St. Jakobus

de. Auf solche Weise kam das Stift immer mehr in seinem Vermögen zurück, sodaß
die Rechnung 1814/15 nur noch einen Kapitalstock von 6975 fl. nachweist und die
Fürstliche] Rentei 1288 fl. zuschießen mußte, um die notwenigsten Ausgaben des
genannten Jahres zu bestreiten. Solche Zuschüsse waren auch in den nachfolgenden
Jahren nötig27.

Stadtpfarrer Dr. Konstantin Holl (1909-19) schrieb: Das Collegiatstift hatte
1792/93 noch ein Kapitalvermögen von 30 000 fl., welches in den folgenden Jahren
auf 39-40 000 fl. angewachsen sein soll. In den letzten 90er Jahren [des 18. Jahrhunderts
] aber wurde dieses bedeutend verringert, indem sich der Fürst aus der
Stiftskasse nicht nur Subsidiengelder auszahlen ließ, sondern auch mit den Stiftsobligationen
bedeutende Fleischrechnungen für die Fürstliche] Hofhaltung, sowie
Contos von Kaufleuten für Juwelen, Tücher usw. bezahlt, ja sogar Schulden der
Fürstlichen Rentei damit getilgt und später auch noch die vorhandenen Canonicat-
häuser verkauft wurden2*.

Uber den Verkauf eines der beiden damals noch vorhandenen Kanonikathäuser
kann Auskunft gegeben werden: Aus den Akten im Pfarrarchiv St. Jakobus Hechingen
geht hervor, dass am 3. Mai 1823 ein Kanonikatshaus für 900 Gulden verkauft
wurde. Die Kaufsumme wurde dem im Besitz der Hofkammer befindlichen Stift
bezahlt. Im Jahre 1856 besaß dieses Haus Domänenrat Joseph Ruff29.

Dr. Konstantin Holl versuchte Bilanz zu ziehen, wenn er schreibt: Das Kolle-
giatstift ad S. Jacobum besaß 1786 (nach dem Kirchenbau) an Aktivkapitalien noch
31 000 fl., an Passivkapitalien, zum Teil vom Kirchenbau herrührend^, 14 200 fl.,
eine jährliche Reineinnahme von 8500 fl. Im Jahre 1842/43 sind eingetragen 5475 fl.
Aktivkapitalien, 13 194 fl. Passivkapitalien und Reineinnahmen 3900 fl. Also gingen
von 1786-1842 verloren 25 000 fl., während die Passiva fast gleich blieben31. Er
kommt zu dem Schluss: Die Gelder wurden bei der Säkularisation vom Fürsten weggenommen32
.

2.3 KOOPERATOREN ALS SPÄRLICHER ERSATZ

Dass die Kapitelsvikare mit Sitz in St. Luzen in den Jahren 1821 bis 1833 ihre Besoldung
aus Mitteln des Kollegiatstifts bekamen, wurde im Zusammenhang mit der Aufhebung
des Klosters St. Luzen bereits erwähnt.

27 Holl (wie Anm. 9) S. 398 mit dem Hinweis: „Bericht Bulachs an das Ordinariat vom
8. Febr. 1851. Pfarrarch. Akten."

28 Ebd. S. 373 mit dem Hinweis: „Pfarrarchiv, Akten. Bericht des Stadtpf[arre]r[s] Bulach an
das Ordinariat vom 8. Februar 1851."

29 Ebd. S. 431.

30 Nach einer Aufstellung im Pfarrachiv trug das Kollegiatstift St. Jakobus zu den Kosten
der neuen Kirche mit 17 400 fl. bei. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 68 140 fl. 58 kr. 3 hl. -
Holl (wie Anm. 9) S. 326.

31 Hinweis: „Rechnungen des Collegiatstifts."

32 Holl (wie Anm. 9) S. 339.

183


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0199