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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0201
Die Säkularisation des Kollegiatstifts St. Jakobus

- Kaplan Friedrich Sautter wird Kooperator
Friedrich Sautter wurde am 5.März 1814 in Hechingen als Sohn des Matthäus Sauter
und der Maria Angela Carry geboren. Am 9. September 1837 empfing er die Priesterweihe
. Nach der Priesterweihe bekleidete er in seiner Heimatpfarrei die Stelle eines
Kaplans. 1843 wurde er Kooperator. In einer Mitteilung der Fürstlichen Regierung vom
17. Oktober 1843 an Dekan Hermann Friedrich Bulach heißt es: S[ein]e Hochflürstli-
che] Durchlfaucht] [haben] den bisherigen Kaplan Sautter dahier zum Cooperator
ernannt und ihm den Präparandenunterricht zu übertragen geruht und zugleich Befehl
gegeben, daß nunmehr für Wiederbesetzung der Kaplanstelle Sorge getroffen werde,
weshalb geeigneten Anträgen entgegengesehen wird40. Am 10. Januar 1844 kam von
Augsburg der junge Priester Anton von Lachermajer, der aber bereits im Herbst wieder
in seine Heimatgemeinde zurückkehrte. Dann erhielt Dekan und Stadtpfarrer Bulach,
der am 15. Februar 1844 zum Fürstlichen Geistlichen Rat ernannt worden war, den
Neupriester Wilhelm Bosch (Priesterweihe am 31. August 1844)41 zugeteilt. Stadtpfarrer
Bulach bat am 4. November 1844 das Ordinariat dringend, es wolle „bei der hiesigen
Fürstlichen] Geheimen Conferenz die geeigneten Schritte einleiten, daß S[ein]e
Durchlaucht der regierende Fürst die Hilfspriesterstelle, welche bisher Reiner als sogen.
Beneficiat bekleidete, für immer aus dem ehemaligen Stifts= und Klostervermögen
gehörig dotieren und mit einem tüchtigen Hilfspriester besetzen, denn dem Stadtpfarrer
ist es bei seinen vielen Geschäften rein unmöglich, die hiesige so große Pfarrei mit
ihren zwei beschwerlichen Filialen42 ohne drei Hilfspriester zu pastorieren. Wenn man
bedenkt, daß von jeher neben dem Stadtpfarrer zwei Canonici und ein Kaplan zur Seelsorge
angestellt waren, obgleich die hiesigen Franziskaner die Predigt an allen Sonn=
und Feiertagen in der Stadtkirche hielten und den Beichtstuhl das ganze Jahrhindurch
fast auschließlich besorgten, so ist die obige Fordetrung, da bekanntlich jetzt all dies
aufgehört hat und dazu noch die Population und die pfarrlichen Geschäfte in Schule
und Kirche außerordentlich zugenommen haben, dringend notwendig"4i.

Nach dem Dienstantritt des Kooperators Joseph Heitz (s. d.) ernannte Fürst Friedrich
Wilhelm Konstantin den bisherigen Kooperator Friedrich Sautter zum Archivar
und Hofbibliothekar und regulierte seinen Gehalt unter Berücksichtigung, daß er
die seitherigen Funktionen eines Hilfspriesters beibehielt, wie folgt:

A) Von der Hofkammer: an Geld 522 fl. 9 Kr., 2 Klafter hartes Holz a6fL=12 fl., 365
Maß Weißbier ä 41/2 Kr. = 25 fl. 51 Kr., freie Wohnung 60 fl. Zusammen 650 fl.

B) Vom Stift: an Geld 130 fl., 8 Scheffel Vesen ä 4 fl. = 32 fl., 4 Klafter hartes Holz
24 fl., 4 Klafter weiches Holz 20 fl., zusammen 206 fl.

C) Von der Spitalpflege: 24 fl.

D) Meßstipendien 120 fl.
(Summa 1000 fl.)u

40 Holl I, S. 485 mit dem Hinweis: „(Pfarrarch. Akt.)"

41 Nach seiner Dienstzeit in Hechingen bis 1851 war Wilhelm Bosch Pfarrverweser in
Rangendingen. Er starb als Tischtitulant am 24. Dezember 1866 in seiner Heimat Jungingen.

42 Zusammen 3268 Seelen nach einer Zählung im Jahr 1843.

43 Holl (wie Anm. 9) S. 488 f.

44 Ebd. S. 490.

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