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Die Säkularisation der Klöster Stetten im Gnadental und Zum Heiligen Kreuz in Rangendingen

Fürsten in ihren vorrangigen Anliegen zufriedengestellt, wenn auch ihre bundesstaatlichen
Wünsche unerfüllt blieben"77. Freiherr Franz Anton Frank von Fürstenwerth
starb am 14. November 184078.

77 Ebd. S. 145.

78 Fritz Kallenberg: Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des Alten Reiches. Ein
Beitrag zur politischen und sozialen Formation des deutschen Südwestens. Tübingen, phil.
Diss. 1961. [Maschinenschriftl.] Teil I. S. 126-128. - Herangezogen wurde auch der Stammbaum
der Familie Frank in der Hohenzollerischen Heimatbücherei Hechingen, Sammelmappe
Ub 97 II 5. - Im „Verordnungs= und Intelligenz=Blatt für das Fürstenthum Hohenzol-
lern=Hechingen (Nro. 47. Samstag den 21. November 1840) erschien die Todes-Anzeige
(„Hechingen. Den 14. d. M., Morgens 3A 6 Uhr, starb der Geheimerath und Regierungs=Präsi-
dent Freiherr v. Frank im 80. Jahre seines Alters.") und folgender Nachruf: „Der Dahingeschiedene
, geb. den 28. Oktober 1761, war der einzige Sohn des weiland fürstl. Hohen-
zollern=Hechingen'schen Kanzlers, Johann Daniel Maria v. Frank, und trat, nach Vollendung
seiner auf mehreren Universitäten rühmlichst gemachten Studien der Rechtswissenschaft 1784,
also in einem Alter von 23 Jahren, in den hiesigen Staatsdienst.

Mit Eifer und dem besten Erfolg arbeitete er sich durch die verschiedenen Dienststufen empor,
und wurde bereits im Jahr 1802, nachdem ihm schon einige Jahre früher die oberste Leitung der
Regierungs=Geschäfte übertragen worden, zum Präsidenten erhoben; gerade in jener schwerbewegten
Zeit, aus der noch eine Reihe verhängnißvoller Jahre, mit so vielen Anstrengungen
und Beschwerlichkeiten, besonders für den höhergestellten Staatsbeamten hervorging, die
jedoch der Verstorbene kraft seiner gründlichen Wissenschaften, vielseitigen, tiefen Einsichten,
und begabt mit einer seltenen Geistesgewandtheit, so viel es nur immer die anhaltenden Stürme
möglich machten, zu überwinden, namentlich aber bei den ihm auferlegten wichtigen Sendungen
, und durch die mit auswärtigen Höfen und Regierungen in den wichtigsten Staats= und
Haus=Angelegenheiten gepflogenen mannigfaltigen Unterhandlungen, so manche schwierige
Aufgabe jener denkwürdigen Periode geschickt zu lösen wußte. Diese ausgezeichneten Fähigkeiten
, verbunden mit einer unerschütterlichen Rechtlichkeit, welche diesen geschickten Staatsmann
bei all seinen Handlungen begleitete, erwarben ihm allgemeine Hochachtung und
Verehrung, und das Schmerzgefühl unseres hochherzigen Fürsten über sein Hinscheiden ist
der sprechendste Beweis, wie nahe ihm der Verlust eines Mannes ging, dessen Anhänglichkeit
an das Fürstenhaus sich während einer Laufbahn von 56 Dienstjahren und unter der Regierung
von 4 Fürsten, in den verschiedensten Verhältnissen und Geschäftsfällen als unveränderlich
treu erprobt hatte.

In seinem kleinen Familienkreise suchte er allein Erholung, und in der Mitte der Seinigen fand
er die reinsten Lebensfreuden. Gleichwohl war ihm auch der Besuch seiner Bekannten sehr
willkommen, die er durch seine herzliche Gemüthigkeit und stets heitere Laune immer auf's
Angenehmste erheiterte.

Seinen Untergebenen war er weniger gebietender Herr, als rathender Freund, und wenn auch
ein etwaiges Amtsvergehen von ihrer Seite ihm eine Rüge abnöthigte, so erfolgte sie mit Ernst,
aber stets auf die humanste Weise.

Niemand, der diesen wahrhaft Weisen um Rath gebeten, wurde ohne Trost entlassen; kein
Armer ging ohne Spende über seine Schwelle; auch in die Wohnungen der Kranken und Hülfs-
bedürftigen gelangte aus seiner mildthätigen Hand so manche Gabe im Stillen.
Bis an sein Lebensende, dem er mit ruhigem Gemüthe entgegen sah, blieb sein Geist rege und
heiter; sanft schied er ins bessere Jenseits und hinterläßt ein ehrendes Andenken bei allen
Redlichen, die ihn, den Trefflichen, kannten." (S. 265 f.)

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