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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0282
Otto Werner

Im berechneten Zeitraum betrugen diese Ausgaben insgesamt 578 fl. 54 x. (= 100 %);
davon für Lebensmittel rd. 64 %, für 'geistige' Getränke rd. 28 %208.

Die Festtage im Kirchenjahr: der Christtag, der Stephanstag, der Tag der unschuldigen
Kinder, der Neujahrstag, der Dreikönigstag, die 'Hochzeit zu Kana in Galiläa',
Letare209, der Gründonnerstag, Himmelfahrt Christi, Pfingsttag und Pfingstmontag,
Dreifaltigkeit und Mariä Himmelfahrt wurden festlich begangen und an ihnen gab es
(für jede Klosterfrau) extra einen Schoppen Wein. Dasselbe galt für jeden Tag der
Fastenzeit. An Fronleichnam gab es zu Mittag und zur Nacht je einen extra Schoppen
Wein und auch zur Oktav extra einen. Der Ostertag und Ostermontag waren besonders
hervorgehoben.

Das Fasten während der Fastenzeit wurde - soweit wir sehen - streng beachtet,
wenn uns auch die Ausgabe im März 1810 Vor Frosch in der Fasten 9 Xer. heute merkwürdig
vorkommt.

Typisch für den Dominikanerinnenkonvent waren die extra halben Schopen Wein
am ersten O Sapientia210, am Fest des hl. Thomas von Aquin und am Rosenkranzfest211
. Am Fest des Ordensgründers, des hl. Dominikus, gab es zu Mittag und zur
Nacht je einen halben Schoppen extra, und am Fest des hl, Augustinus, auf dessen
Regel der Orden gründete, gar 3 Schoppen.

Auch die eher weltlichen Feste wurden mehr und mehr hervorgehoben: der Nikolaustag
(1810), die Klopfers-Tage (1807) [identisch: die drei Donnerstage im Advent
1812 und 1813], Maria Lichtmeß (1813), die vier Fastnachtstage (- an denen dazu
extra 2 Maß Wein genossen wurden -), der 1. Mai, Kirchweih und Nachkirchweih
und Martini (1807, 1812) mit extra Vj Schoppen Wein. Die Neujahrsgeiger erhielten
1808, die Musikanten 1810 Trinkgeld. Die Klosterfrauen kauften und färbten Eier zur
Osterweihe. Aber auch die Hechinger Markttage (im April Georgi, im Juli Jacobi, im
September Michaeli, im Dezember) beachtete man bei einem extra Trunk.

Besonders gut gehen ließen es sich die Schwestern im Monat April 1809, in dem sie
zweimal für Kaffee und Zucker (insgesamt 7 Gulden 4 Kreuzer) bezahlten.

Sie bezogen auch Zeitungen (XII1812, VI 1813). Bisweilen bekamen die Schwestern
auch Geschenke und gaben dafür Trinkgeld: für einen überbrachten Hasen (IX 1807),
der Tochter des Lammwirts (im Februar 1808), der Metzgerin für Wein und Brezen
(IV 1809), für Wein und Brezen (I 1810), für Überbrachtes (IV 1810), für überbrachten
Wein und geräucherten Schinken (VII 1810), der Metzgerin für Überbrachtes (X
1810), der Metzgerin für überbrachtes merenk2U (I 1811).

Die Verbindung 'zur alten Heimat' Rangendingen erhielten sie lange Zeit aufrecht:
Die Vögtin von Hart lieferte 1807 Schmalz, ebenso die Müllerin von Rangendingen.
Im Januar 1808, 1809, 1810 erhielt die Pfarrhofmagd von Rangendingen Trinkgeld

208 Ebd.

209 4. Fastensonntag.

210 O sapientia ist der erste der mit o beginnenden sieben Weihnachtsantiphonen. Tag:
17. Dezember.

211 Die Legende schrieb Dominikus die Einführung des Rosenkranzgebets zu.

212 Vermutlich Merink (schwäb.), Meringe = Baiser.

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