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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0310
ROBERT FRANK

Die Herrschaft erntete, wo sie nicht ausgesät hatte.

Die Säkularisierung und die Auflösung von Kloster Gruol

1. DER ORT GRUOL

Gruol gehörte seit jeher zu Herrschaft Haigerloch, deren wechselvolle Geschichte das
Dorf auch teilte. Die ersten Inhaber waren die Grafen von Haigerloch (ca. 1070-1162),
danach die Grafen von Hohenberg (1162-1381). Es folgte von 1381 bis 1497 die Zeit
der Verpfändungen, ehe die Herrschaft Haigerloch am 12. Okt. 1497 zur Grafschaft
Zollern gelangte, und zwar in einem Tauschgeschäft zwischen Österreich und Zollern.
Letztere waren durch Heirat in den Besitz der Herrschaft Rhäzüns im Graubündischen
gelangt, nachdem die Freiherrenfamilie von Räzüns im Mannesstamme ausgestorben
war (1432). Für Zollern war diese Herrschaft weit entfernt, während Österreich
dieselbe aus strategischen Gründen gut gebrauchen konnte (Streit mit Eidgenossen
). Also erhielt Zollern im Tausch für Rhäzüns die allodiale Herrschaft Haigerloch,
d. h., das neue Herrschaftsgebiet war kein Lehen, sondern Eigentum der Zollergrafen.
Nach der Erbteilung 1576 gehörte Gruol zur Grafschaft Hohenzollern-Haigerloch,
die mit dem Aussterben der Haigerlocher Linie schon 1634 aufhörte zu bestehen. Die
Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen waren bis 1850 die Nachfolger, als dann
Preußen die beiden hohenzollerischen Fürstentümer übernahm. Das Oberamt Haigerloch
wurde gebildet, zu dem Gruol bis 1925, als der Landkreis Hechingen gebildet
wurde, gehörte. Seit der Kreisreform 1973 gehört der Ort zum Zollern-Alb-Kreis. Die
Eingemeindung nach Haigerloch erfolgte gegen den erklärten Willen der Gemeinde
Gruol am 1.1.1975. Der Ort hatte zum 31.12.2002 1798 Einwohner und war somit
nach der Kernstadt Haigerloch (1990) der zweitgrößte von neun Stadtteilen.

Erste urkundliche Erwähnung erfuhr Gruol in einer Urkunde des Klosters Allerheiligen
in Schaffhausen am 2. April 1094, als unter den Zeugen u. a. ein „Gozzolt de
Groeren" erwähnt wurde. Aber auch das vor dem 2. Weltkrieg zwangsgeräumte Dorf
Gruorn auf der Münsinger Alb kann diese Urkunde für sich beanspruchen.

2. DAS KLOSTER GRUOL
2.1 LAGE DES KLOSTERS

Der Ortsplan von 1842 (siehe Abbildung 1) kann uns die Lage des Klostergebäudes
selber nicht zeigen, da dieses schon um 1833 abgerissen worden war. Aber er kann uns

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