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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0358
Die Säkularisation des Klosters Habsthal

te er 11 fl. für die Anschaffung von Büchern. Im September 1807 gingen 200 fl. aus
Konstanz ein. Anläßlich eines Besuchs im November 1808 ließ Wassenberg der
Schule eine weitere Spende in Höhe von 100 fl. zukommen40.

Einen wichtigen Posten im Haushalt stellte das Schulgeld dar. Es betrug wöchentlich
ohne Wäsche, Holz und Licht 2 fl. und mußte für ein Viertel Jahr im voraus
bezahlt werden. Am Ende des Schuljahres zahlten die Zöglinge 1 Louisdor Honorar
an die Lehrerinnen41.

Einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung des Schulprojekts leisteten die
Lehrerinnen. Nach § 10 des Pensionsvertrags waren die Klosterfrauen dazu verpflichtet
, den Unterricht unentgeltlich zu übernehmen, falls im Kloster Habsthal eine
Schule gegründet werden sollte. Dadurch, daß der Schule die Ausgaben für das Lehrpersonal
erspart blieben, fiel ein wesentlicher Kostenfaktor weg. Ob der Schulbetrieb
ohne diese Ubereinkunft überhaupt hätte aufrechterhalten werden können, ist sehr
zweifelhaft.

Ein Beispiel für den Sparzwang, dem die Schule ausgesetzt war, ist die Entlassung
der Köchin im Herbst 1808. Von nun an mußten die Schülerinnen ihre Speisen selbst
zubereiten. Lediglich für die gröberen Arbeiten wurde ein Mädchen gegen Kost und
Logis eingestellt. Man versuchte jedoch aus der Not eine Tugend zu machen, indem
man den praktischen Nutzen dieses Arrangements betonte: Hier können sie [die
Schülerinnen] nun unter der Leitung ihrer Lehrerin alle Küchengeschäfte selbst
besorgen, müssen täglich für ihren eigenen Tisch kochen, lernen den Wert der
Viktualien kennen und damit wirtschaften, haben Gelegenheit die Regeln der
Kochkunst praktisch nachzumachen und alle Speisegattungen nach und nach zu verfertigen
*1.

Auf Grund der unsicheren Finanzlage konnte der Schulbetrieb nur durch die
Zuschüsse der Priorin und die Unterstützung einflußreicher Personen wie Mezler
und Wessenberg ermöglicht werden. Das ganze Unternehmen beruhte auf dem
Einsatz weniger Personen. Mit ihnen stand und fiel das ganze Projekt: Unter die
vorzüglichsten Wohltäter und Beförderer der Anstalt zählen wir nebst der Frau
Priorin und dem Beichtiger den Generalvicar von Wessenberg in Konstanz ... und
endlich von Mezler, der die ganze innere wissenschaftliche Anordnung besorgte und
auf eigene Kosten ein armes Mädchen fürs erste Unterrichts)ahr bei der Anstalt unterhielt
^.

40 Ebd.

41 Ebd.

42 Ebd.

43 Ebd.

343


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