Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0368
DIETRICH BULACH

Der Fürst und „seine" Hexe.

Die Verfolgung einer Hechinger Weißgerberin als Hexe
durch Eitel Friedrich IL, Fürst von Hohenzollern-Hechingen
(reg. 1623-1661)

1. ZUR FORSCHUNGSLAGE

Seit Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigt sich die hohenzollerische Geschichtsforschung
mit der Hexenverfolgung in Hohenzollern. Die ersten Veröffentlichungen
von Eugen Schnell und Julius Cramer stammen bereits aus dem Jahr 1873. Die meines
Wissens letzte Untersuchung einzelner Hexenprozesse (vier Fälle aus Jungingen)
findet sich in der 1993 erschienenen Dissertation von Olivia Hoch strasser1. Im
darauf folgenden Jahr nahm Casimir Bumiller die Ausstellung des badischen Landesmuseums
„Hexen und Hexenverfolgung im deutschen Südwesten" zum Anlass, nach
rund 120 Jahren Hexenforschung in Hohenzollern eine Zwischenbilanz zu ziehen2.

In seinem informativen und übersichtlichen Aufsatz skizziert und kommentiert
Bumiller u. a. die verschiedenen Forschungsansätze der vergangenen Jahre, die von
reinen Quelleneditionen über detaillierte Einzelfallanalysen bis hin zu statistisch
orientierten Gesamtdarstellungen reichen. Seine kritische Beurteilung der Forschungslage
hat auch heute, 10 Jahre später, nichts an Gültigkeit verloren. Nach wie
vor erschwert die Materialfülle und die schwierige Aktenlage nicht nur die Analyse
einzelner Verfahren, sondern auch eine inhaltliche Gesamtbetrachtung der hohen-
zollerischen Hexenprozesse, so dass Bumillers Anregungen für die künftige
Forschung ebenfalls nichts an Aktualität eingebüßt haben: „Erstens [...] die Hexen-

1 Eugen Schnell: Zur Geschichte der Criminal-Justiz und besonders der Hexenprozesse in
Hohenzollern. In: Mitteilungen Hohenzollern 7 (1873/74), S. 69-99. J. Cramer: Die Grafschaft
Hohenzollern. Ein Bild süddeutscher Volkszustände 1400-1850, Stuttgart 1873. Olivia
Hochstrasser: Ein Haus und seine Menschen, 1549-1989. Ein Versuch zum Verhältnis von
Mikroforschung und Sozialgeschichte, Tübingen 1993, S. 141-166.

2 Casimir Bumiller: Die Grafschaften und Fürstentümer Hohenzollern. In: Hexen und
Hexenverfolgung im deutschen Südwesten, Aufsatzband, herausgegeben von Sönke Lorenz
um Auftrag des Badischen Landesmuseums Karlsruhe und in Zusammenarbeit mit dem Institut
für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität
Tübingen, Karlsruhe 1994, S. 259-272.

Schon 10 Jahre zuvor hatte BUMILLER ein erstes Resümee der hohenzollerischen Hexenforschung
gezogen und dabei auch auf den Quellenwert der Urfehden für die Hexenforschung
hingewiesen: „Ich bin des Teufels, wann er nur käm und holte mich!". In: Hohenzollerische
Heimat 33 (1983), S. 2-7.

353


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0368