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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0522
Die Erörterung der Stillegung der Regierung Sigmaringen 1943
III. STELLUNGNAHMEN DER BETEILIGTEN24

Relativ kurzzeitig, nur zwei Tage nach dem Eingang des Erlasses des Reichsministers
des Innern, erstattete der Regierungspräsident Sigmaringen am 17. Februar Bericht,
für den Regierungspräsident Wilhelm Dreher und sein Stellvertreter Erich von Rheden
Berichterstatter waren (Anhang 4), der gegen die Uberleitung der kriegswichtigen
Aufgaben der Regierung Sigmaringen auf die obersten Württ. Landesbehörden [...]
umsoweniger grundsätzliche Bedenken erhob, als bereits im Jahre 1938 der Übergang
der hiesigen Verwaltung auf die Württ. Landesverwaltung ernstlich ins Auge
gefaßt war, und die erforderlichen Maßnahmen bereits mit dem Württ. Innenministerium
besprochen worden waren. Der Bericht machte jedoch auf viele Einzelfragen
aufmerksam, sachlicher und personeller Art, die bei der Stillegung der
Regierung Sigmaringen zu bedenken und zu lösen seien.

Der Vorschlag des Reichsministers des Innern wurde im Württembergischen
Innenministerium einer vorläufigen Prüfung unterzogen. Eine von Ministerialdirektor
Dr. Gottlob Dill für Minister Dr. Jonathan Schmid gefertigte Aufzeichnung vom
20. Februar 1943 (Anhang 5) kam zu dem Ergebnis, daß eine rationelle Lösung mit
Sicherheit zu erwarten ist, wenn die Hohenzollerischen Lande - etwa im Rahmen der
Vorschläge aus dem Jahr 193825 - in das Land Württemberg eingegliedert werden.
Vor diesem Hintergrund gab der Württembergische Innenminister gegenüber dem
Reichsminister des Innern am 23. Februar fernschriftlich eine vorläufige Stellungnahme
ab (Anhang 6) mit dem Tenor: Größere Vereinfachungen sind bei völliger
Vereinigung mit dem Land Württemberg zu erzielen. Trotzdem wird Übernahme
der Geschäfte auf württ. Oberste Landesbehörden befürwortet.

In der Folgezeit wurde die Frage der Stillegung der Regierung Sigmaringen im
Württembergischen Innenministerium weiter erörtert, teilweise unter Beteiligung des
Regierungsdirektors von Reden von der Regierung Sigmaringen26. Ferner gab es eine
Besprechung des Themas mit Beamten des Oberpräsidiums in Koblenz (vgl. Anhang

24 Die unmittelbaren Stellungnahmen des Reichsverteidigungskommissars Württemberg und
des Oberpräsidenten der Rheinprovinz sind nach Auskunft der befragten Archive (Bundesarchiv
, Geheimes Staatsarchiv-PK, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Landeshauptarchiv Koblenz)
nicht mehr zu ermitteln. - Die administrative Einschätzung der Situation durch das Oberpräsidium
in Koblenz ergibt sich jedoch als Ergebnis von Verhandlungen mit dem Württembergischen
Innenministerium, die weiter unten skizziert werden.

25 Vgl. Anm. 42.

26 So fanden Erörterungen in Sigmaringen statt zwischen Ministerialrat Dr. Göbel und Regierungsdirektor
von Reden, an den teilweise auch weitere Fachbeamte beteiligt waren (vgl.
Anhang 10). Zur Frage der Kassenorganisation gab es am 5. und 6. März 1943 eine Besprechung
in Sigmaringen (HStAS E 151-01/15 Bl. 30). - In Sachen der Katasterverwaltung wandte
sich von Reden am 10. März 1943 unmittelbar an den persönlichen Referenten des Ministers
Schmid, Ministerialrat Dr. Göbel, mit dem Vorschlag, Regierungs- und Vermessungsrat Eymer
und Obersekretär Huber zur Bearbeitung der preußischen Belange im Katasterwesen und zur
Leitung des örtlichen Katasteramtes Sigmaringen dort zu belassen, weil das preußische und das
württembergische Kataster sich in Grundzügen unterschieden. Dieser Vorschlag fand am 19.
März die Billigung des Württ. Innenministeriums (HStAS E 151-01/15 Bl. 6)

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