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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0563
Joachim Lilla

Hinzu kommt, daß die Exklave Beuron-Bärenthal auch nicht völlig von Württemberg
umschlossen wird, sondern sie grenzt im Osten auf eine Stecke von 681 km an
die badischen Gemeinden Buchheim, Leibertingen und Hausen. Auch insofern
könnte Beuren als Sonderfall beim Austauschverfahren ausscheiden.

Schließlich halte ich es auch für möglich, daß bei einer endgültigen Gebietsauseinandersetzung
zwischen Baden und Württemberg das östliche Heuberggebiet
zwischen Straßberg und Beuren mit dem dazugehörigen Donautalgebiet endlich
wieder zusammengefaßt wird, weil man, wie ich hoffe, diesem natürlichen und
selbstverständlichen Zusammenhang schließlich doch einmal Rechnung tragen muß,
und weil man künftig, nicht wie vor 140 Jahren, Gebiete politisch zerreißen wird, die
von Natur aus zusammengehören.

Zusammenfassend komme ich zu folgendem Ergebnis: Zu einer Beseitigung der
Gebietsausschlüsse in der jetzigen Kriegszeit vor einer allgemeinen Gebietsbereinigung
liegt vom Standpunkt der Kreisverwaltung aus kein dringender Grund und
kein besonderer Anlaß vor. Sie würden nur eine Fülle von Mehrarbeiten und Schwierigkeiten
mit sich bringen auf Kosten der Bevölkerung und der Verwaltung. Die
Schwierigkeiten bleiben im wesentlichen die gleichen, ob die staatsrechtliche Stellung
Hohenzollerns geändert wird oder nicht.

Sollten jedoch zwingende Gründe, die mir nicht bekannt sind, eine Bereinigung
der Exklaven aus grundsätzlichen Erwägungen notwendig machen, so kämen hierfür
nur die wirklich weiter entfernten Vollexklaven in Frage, nämlich Achberg, Burgau
und für den Kreis Hechingen wohl Wilflingen.

Gänzlich untragbar halte ich die Ausgliederung der Exklave Billafingen-Lange-
nenslingen. Eine Zuteilung von Beuron-Bärenthal nach Tuttlingen ist wegen der
künftigen allgemeinen Gebietsbereinigung im Moment nicht angängig. Thalheim ist
eine unserer besten und wirtschaftlich gesündesten Kreisgemeinden. Wenn sie als
Austauschobjekt für Gutenstein und Engelswies in Frage kommen sollte, würde sie
bei einer Zuteilung nach Stockach leider eine bedeutende, kaum zu verantwortende
Verkehrsverschlechterung erfahren. Auf eine mögliche und tragbare Lösung für
Igelswies habe ich hingewiesen. Bezüglich Mühlhausen und Tautenbronn habe ich
meine Bedenken geäußert, die, von all meinen Gesichtspunkten abgesehen, im wesentlichen
nur auf verkehrstechnischem Gebiet liegen. Bei einer Zuteilung des Weilers
Dichtenhausen nach Hohenzollern müßte es der Gemeinde Ostrach zugewiesen werden
, zu dessen Schulverband es ja heute schon gehört. Eine Zwischenlösung durch
den beabsichtigten Exklavenaustausch, selbst wenn alle, auch die württembergischen,
erfaßt werden sollten, wird immer nur Stückwerk bleiben und bei keinem der Beteiligten
irgendwelche Zufriedenheit auslösen können. Nur eine Großbereinigung kann
in diesem völlig zerrissenen Raum Ordnung für die Zukunft bringen.

Ich bin bereit, auch hierzu Vorschläge zu machen, wenn es gewünscht wird. Allein
während der Kriegszeit kann an eine Verwirklichung noch nicht gedacht werden, weil
sie noch viel mehr Ubergangsarbeiten verursachen würde und hierzu die Kräfte zur
Zeit nicht zur Verfügung stehen.
Dreher

81 In Vorlage undeutlich: könnte evtl. auch „8" heißen.
548


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