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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0702
Die Sigmaringer Eisenbahnfrage(n)

südlichen Flußufer anzulegen, und zwar zwischen Sigmaringendorf und Hedingen
längs dem bewaldeten, das Donautal begrenzenden Höhenzuge. Es könnten dann
zwei verschiedene Linien für die Bahnanlage bei der Stadt Sigmaringen ins Auge
gefaßt werden:

a. die Durchführung der Bahn am Fuße des Josephsberges durch die Stadtgärten und
längs der Buchhalde,

b. die Durchführung der Bahn in der (allerdings weniger ausgeprägten) Talsenkung
südlich vom Josephsberg.

Für die erstere Baulinie wäre der Bahnhof westlich der Karlstraße anzulegen gewesen
sein, wo sich damals noch ein Ackerfeld ausbreitete. Nach dem Keller'schen
Bericht hätte die Bahn die südlich des Karlsplatzes (heute: Leopoldsplatzes) ansteigende
(Josefinen-)Straße beim Laur'schen Wohnhause gekreuzt, um sodann in
westlicher Richtung zwischen am Fuße des Josephsbergs gelegenen Gärten und einzelnen
Gebäuden die Buchhalde entlang zum Flußufer am Pfannengraben geführt zu
werden. Fällt es erst recht in heutiger Zeit schwer, sich diese Trasse im Gelände vorzustellen
, so standen der Linienführung bereits damals nicht nur natürliche sondern
auch künstliche Hindernisse entgegen, da der Aufwand u.a. für Erdarbeiten (es
wären zwei steile Einschnitte herzustellen gewesen) und Gebäudekauf als erheblich
eingestuft wurde.

Bei der Wahl der anderen - kürzeren - Linie auf der südlichen Seite des Josephsbergs
- damals noch völlig unverbaut - wäre der Bahnhof westlich der Hedinger
Kirche zu liegen gekommen. Der Bergrücken wäre dort mit einem maximal 80 Fuß
tiefen Einschnitt zu durchstechen gewesen und hätte das Donauufer ebenfalls am
Pfannengraben erreicht. Da nur große Ackerflächen berührt worden wären, die
Grundentschädigung sich also günstiger gestaltet hätte, und auch erste Bodenuntersuchungen
günstig verliefen, präferierte Keller diese zweitgenannte Linienführung
und damit Bahnhofsanlage.

Beide Projekte spielten nach Aufgabe der direkten Linienführung der Krauchenwies
- Sigmaringer Eisenbahn und der Führung der Bahn über Krauchenwies keine
Rolle mehr. Indessen ergab sich in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre des vorletzten
Jahrhunderts eine umso lebhaftere öffentliche Diskussion um die Plazierung des
Bahnhofs für die Stadt Sigmaringen, die sich auf drei völlig andersartige Projekte
konzentrierte.

Das „erste" dieser zweiten Gruppe von Projekten verlegte den Bahnhof auf die
Käppeleswiesen rechts an die Straße gegen Laiz, unweit der Abzweigung der Laiz -
Jungnauer Straße, das zweite sah den Langen (Prinzen-)Garten, parallel zur Karlstraße
vor, das dritte endlich hätte den Bahnhof weit vor die Tore der Stadt in die
Nähe Gorheims verschoben.

Die Bürgerkollegien der Stadt Sigmaringen traten von Anfang an vehement für das
erstgenannte Projekt ein und meinten die folgenden Gründe für ihr Ersuchen zu
haben:

Der unregelmäßig, aber nicht selten mehrmals wiederkehrende Austritt der Donau
setzte die Talwiesen unter Wasser, machte sie unzugänglich und die sie durchziehenden
Straßen unbefahrbar. Die Erbauung des Bahnhofes auf dieser Stelle würde nun
die Ableitung bzw. den Durchstich der Donau von der obersten Serpentine auf Laizer

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