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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0707
Wolfgang Wenzel

beschied er unter dem 8.6.1868 aufgrund der eingezogenen Erkundigungen nach
Sigmaringen, daß die in dortigen Kreisen verbreitete Annahme, als ob die Großherzoglich
Badische Regierung geneigt sei, die Ablachlinie aufzugeben und dafür
über Pauk und Laiz nach Sigmaringen zu bauen, irrig ist. Dieselbe hält vielmehr an
der Linie durch das Ablachthal und deren Fortsetzung von Krauchenwies nach
Mengen fest. Daß sie hierzu nach Maßgabe des Vertrags vom 3. März 1865 berechtigt
ist, unterliegt keinem Zweifel5"*.

Dennoch war die Bahnhofsanlage im Langen Garten zwischenzeitlich vom Tisch.
Es bedurfte nur einer unmittelbaren Intervention des Fürsten zu Hohenzollern-Sig-
maringen vom 26.3.1868, in der dieser, wie zuvor schon sein Hofkammer-Direktor,
die Besorgnis ausdrückte, daß durch die dortige Bahnhofsanlage eine alte und schöne
Lindenallee zerstört und die Benutzung des Prinzen-Palais benachteiligt werden
würde, um die Königliche Regierung in Sigmaringen durch den Minister von Itzen-
plitz am 30.3.1868 zu veranlassen, keinesfalls Festlegungen zu treffen, welche mit den
Wünschen des Herrn Fürsten nicht in Einklang stünden. Die Bahnhofsfrage sollte
nunmehr, wie schon der Königliche Regierungspräsident in Erwiderung auf die übersandten
Pläne in einem Schreiben vom 30.12.1867 an die Königlich Württembergische
Eisenbahnbau-Commission60 angeregt hatte, in kommissarischen Verhandlungen
von Vertretern aller drei beteiligten Regierungen geklärt werden, auf welchen Vorschlag
auch die beteiligten beiden anderen Länder eingingen, hierbei sich der Minister
für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten die Entscheidung auf preußischer
Seite allerdings vorbehielt. Nach weiteren Untersuchungen kam es am 1.3.1869 in
Sigmaringen zu der vereinbarten Beratung. Es wirkten mit: Direktor von Klein und
Baurat Schlierholz als Vertreter der Königlich Württembergischen Eisenbahnbau-
Commission, Oberbaurat Gerwig als Vertreter der Großherzoglich Badischen Ober-
Direktion des Wasser- und Straßenbaues, der Geheime Oberbaurat Weishaupt,
Kommissarius des Königlich Preußischen Handels-Ministeriums, der Regierungspräsident
von Blumenthal nebst dem Regierungsrat Longard und dem Baurat Laur
als Vertreter der hiesigen Königlichen Regierung, schließlich der Oberamtmann von
Manstein, der Fürstliche Hofkammerdirektor Stroppel und der Bürgermeister Gastel
mit zwei Mitgliedern der Bürgerkollegien. Zur näheren Diskussion gelangten nurmehr
zwei Projekte. Das eine, wonach der Bahnhof zwischen dem Landesspital und
der Stadt in der Längenrichtung gegen Gorheim angelegt werden sollte (Landesspital-
oder Burgwiesenprojekt). Zum anderen hatte sich ein weiteres Projekt herausgeschält,
wonach der Bahnhof in der sog. Au und zwar nordöstlich der Hedinger Allee zu liegen
kommen sollte. Von Seiten der Vertreter Württembergs und Badens wurde diesem
wegen der Vermeidung weiterer Donaukorrekturen und damit geringerer Kostpielig-
keit der Vorzug gegeben, während sich die anwesenden Vertreter der Stadt für die vorzugsweise
Berücksichtigung des Projekts am Landesspital aussprachen. Diesen
pflichteten auch der Hofkammer-Direktor und der Baurat Laur mit den Argumenten
bei, daß zum einen eine Zufuhr von außen nur von den westlich und nordwestlich der
Stadt gelegenen Ortschaften her zu erwarten sei, indem sich sich die übrigen benach-

59 StAS Dep 1 T. 3 Nr. 1560.

60 Wie Anm. 53.

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