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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0748
Besprechungen

Utz Jeggle: Judendörfer in Württemberg. Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde
1999, 2., erweiterte Neuauflage, 347 S. (Untersuchungen des Ludwig-
Uhland-Instituts der Universität Tübingen, 90. Bd.)

Die 1968 erstmals erschienene, damals bahnbrechende Dissertation des Tübinger
Volkskundlers und Bausinger-Schülers Utz Jeggle hat unter empirischen Kulturwissenschaftlern
mittlerweile den Charakter eines Kult-Buchs angenommen. Eine
Neuauflage ist deshalb seit Jahren überfällig gewesen. In ihrem Vorwort zu der
nunmehr vorliegenden zweiten Auflage gibt Monika Richarz drei wissenschaftlich
fundierte Gründe für die hervorgehobene Bedeutung der Jeggle'schen Dissertation,
die zu dem vorliegenden Druck führten:

- erstens, ist das Thema „Dorfjuden" von zentraler Signifikanz für die Geschichte
der Juden in Deutschland,

- zweitens, bildet die Dissertation von Utz Jeggle einen Angelpunkt in der Erforschung
der jüdischen Geschichte: Rund zwanzig Jahre nach dem Holocaust
beginnt in Deutschland eine neue Generation, sich mit diesem Forschungsgegenstand
auseinander zu setzen. Wichtige regionalgeschichtliche Marksteine der
Anfangsphase dieser Entwicklung sind in Baden-Württemberg die Arbeiten von
Paul Sauer und eben auch von Utz Jeggle,

- drittens, sind Utz Jeggles Interview-Partner in der Zwischenzeit größtenteils verstorben
. Die mit Hilfe dieser Interviews gewonnenen Informationen gewinnen
dadurch äußerst nachhaltig an Wert.

Heute, nach mehr als dreißig Jahren, erscheint uns Utz Jeggles Doktorarbeit in
gewisser Weise selbst schon als ein Zeitdokument, als ein Dokument der späten Sechzigerjahre
, als es notwendig war, mit Verve und Engagement gegen die in der älteren
Generation weit verbreiteten, antijüdischen Ressentiments anzurennen.

Ein Nachwort von Utz Jeggle selbst sowie eine Auswahlbibliographie der einschlägigen
, zwischenzeitlich erschienenen Literatur machen deutlich, was sich in
unserem Verhältnis zur Geschichte unserer jüdischen Mitbürger mittlerweile verändert
hat. Und was unverändert geblieben ist.

Albstadt Peter Thaddäus Lang

Sabine Ullmann: Nachbarschaft und Konkurrenz. Juden und Christen in Dörfern
der Markgrafschaft Burgau 1650 bis 1750. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
1999. 563 S., 2 Karten, 4 separate Anhänge. (Veröffentlichungen des Max-Planck-
Instituts für Geschichte, Bd. 151).

Die Dissertation entstand im Kontext des Augsburger Forschungsprojekts über das
frühneuzeitliche Landjudentum in Ostschwaben unter Prof. Dr. Rolf Kießling. Die
Autorin dringt über die Landesherrschaft und die verwaltungstechnischen Binnenstrukturen
im Landjudentum zu den die christlich-jüdischen Wirtschaftsbeziehungen
, den Raumverhältnissen und zum Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften

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