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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0020
Leopold Stierle

Das Anniversar III soll nach Schöntag um 1770 entstanden sein. Dieses Anniversar
enthält aber auch Gedenkeinträge aus früherer Zeit. Eingetragen ist ein Jahrtag für
Friedrich von Laubenberg, der dem Kloster 300 fl. geschenkt hatte und 1629 starb;
und am 9. März für Johann Scheller und Anna Reuter in Irndorf 1625. Am 15. Juli
1691 hat Johann Heinrich Widmann von Staffelfeld, der Obervogt und Inhaber der
Herrschaft Gutenstein, die Stiftung seines Jahrtags im Anniversar selbst eingetragen
und mit seinem Siegel bestätigt. Der Obervogt Widmann war mit dem Kloster Beuren
eng verbunden. Katharina Widmann, wahrscheinlich eine Tochter des Obervogts,
war mit Thomas Heusler verheiratet. Auf Anraten ihres Sohnes Ignaz Heusler, Chorherr
in Beuren, haben sie am 10. Juni 1747 für einen Jahrtag 1000 fl. gestiftet. Nach
dem Tod seiner Frau Katharina hat Thomas weitere 1000 fl. gestiftet. Der Jahrtag ist
am 2. März und am 2. August im Anniversar III eingetragen.

Schöntags Untersuchungen über das Alter des Anniversars III sind demnach eine
eindeutige Fehldiagnose. Er stützt seine Untersuchungen allein auf die Schriftformen
der Dokumente. Die geschichtlichen Angaben, die in diesen Dokumenten erwähnt
werden, oder das Wasserzeichen des Papiers hat er anscheinend nicht untersucht, er
erwähnt dies auch nicht. Die Ergebnisse solch einseitiger Untersuchungen sind zur
Genüge bekannt. Dies zeigen die sehr oft unterschiedlichen Ergebnisse solcher
Untersuchungen ein und derselben Schrift auch durch namhafte Schriftsachverständige
.

Am Schluß des Anniversars III wird noch ein Jahrtag erwähnt, den die Brüder
Konrad und Marquart von Werenwag 1464 für die Herren von Bubenhofen gestiftet
haben. Sämtliche Einzelheiten seien im Seelbuch festgehalten. Der Kaplan von Fri-
dingen sollte die vorschriftsmäßige Abhaltung überwachen. Ein Beuroner Seelbuch
von 1464 ist nicht bekannt. Es könnte sich aber um das Anniversar I handeln, in dem
der Jahrtag auf einem der fehlenden Blätter eingetragen war.

Am oberen Rand von Blatt 1 des Anniversars ist von späterer Hand die Jahreszahl
1501 eingetragen. Es wurde daher auch schon vermutet, daß seit dieser Zeit das Anniversar
im Gebrauch war. Tatsächlich aber dürfte es schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts
angelegt worden sein.

3.2 ANNIVERSAR II12

Diese Unterlage ist ein Heft in Schmalfolio mit einer Lage zu ursprünglich sechs
Papierbögen = 12 Blättern. Die Blätter 3, 4 und 5 sind ganz knapp herausgeschnitten,
so daß nicht mehr festgestellt werden kann, ob sie einst beschriftet waren. Auf Blatt
la steht der Vermerk: Den 25. Juni in der stub gefunden 1719. Dieser Vermerk kann
sich nur auf das Pfarrhaus Egesheim beziehen. Auf Blatt 2a ist vermerkt, daß am
Mittwoch (feria quarta) in den vier Zeiten (quatuor temporibus) der Jahrtag für
Peregrin Ducis Allamanniae primi fundatoris huius zenohii begangen werden soll

12 Gestifftet Jarsstäg Beürren. Auch dieses Anniversar II ist veröffentlicht in: Hohenzolleri-
sche Jahreshefte 4 (1937). Seit 1993 befindet es sich im Staatsarchiv Sigmaringen.

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