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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0021
Das ehemalige Kloster Pussen-Buron, später Alt-Beuron genannt

(collitur; von derselben Hand ist mit gleicher Tinte das zweite 1 wieder gestrichen). Es
folgt ein ähnlicher Vermerk über die Abhaltung eines Jahrtages an den Donnerstagen
(feria quinta) in den Quatemberfasten für Friedrich, Engelhart und Rudolf von Enzberg
. Im Anniversar I sind diese Jahrtage noch einzeln aufgeführt.

Die Tagesangaben feria quarta und feria quinta sowie der ganze letzte Eintrag (feria
sexta ...) für alle Wohltäter wurde von einer anderen, kräftigeren Hand geschrieben.
Mit größter Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, daß es die Handschrift
des Pfarrers von Egesheim und Dekans des Landkapitels Ebingen, Johann Jakob
Moser, ist. Moser war von 1716 bis 1765 Pfarrer in Egesheim. In dieser Zeit hat er die
Pfarrbücher von Egesheim geführt und auch im Seelbuch einige Ergänzungen nachgetragen
. Vor diesem letzten Eintrag stehen handschriftlich, nicht in der im Anniversar
üblichen Buchschrift, die Anfangsworte von zwei Gedenktagen geschrieben. Diese
Worte sind dann wieder gestrichen. Die Einträge dürften aber auch von der Hand
des Schreibers des Anniversars stammen. Sie beginnen mit dem Wort collitur, in dem
das zweite 1 wieder gestrichen ist. Die beiden Einträge lauten: L Die Iouis si non acci-
derit dies festus aut proxima dies ... (am Donnerstag, wenn kein Feiertag, sonst am
nächsten Tag) 2. Idem Die Veneris... (desgleichen am Freitag)13. Im Kalendarium des
Anniversars sind keine Jahrtage für die beiden Klostergründer und die Familie von
Enzberg eingetragen.

Der Vermerk auf Blatt 2a des Anniversars über Peregrin hat viel Verwirrung verursacht
und zu mancherlei Spekulationen Anlaß gegeben. Daher ist eine eingehende
Untersuchung erforderlich.

Nach dem Vermerk soll der Jahrtag am Mittwoch in den vier Fastenzeiten allein für
Peregrin abgehalten werden, obwohl der Jahrtag an diesem Tag für beide Klostergründer
vorgesehen war. Peregrin wird hier dux Allamanniae und primus fundator
genannt. Der Vermerk fährt dann fort: Et omnium die Mercurii. Dieser Teilsatz ist
wieder gestrichen. Sollten diese Worte etwa den Beginn eines Eintrags für den
gemeinsamen Gedenktag für beide Klostergründer bedeuten, der ja am Mittwoch in
den Quatemberfasten abgehalten werden sollte? Im Anniversar I, das dem Schreiber
von II zweifelsfrei bekannt sein mußte, und im Anniversar III wird Gerold ausdrücklich
als erster Gründer bezeichnet.

Der Jahrtag für die Familie von Enzberg sollte nach dem Vermerk am Donnerstag
(feria quinta) in den Quatemberfasten abgehalten werden. Die Anniversare I und III
nennen den Freitag (feria sexta) oder Samstag. Der Jahrtag sollte nicht allein für die
Familie von Enzberg, sondern für alle Wohltäter gehalten werden. Hat Pfarrer Moser
dieses Versehen des Schreibers durch einen eigenen Nachtrag ausbessern wollen?

Man kann die Sache drehen und wenden wie man will, aus den verschiedenen versuchten
, aber mißglückten Gedenkeintragungen auf Blatt 2a des Anniversars II kann
keine offizielle Auffassung des Klosters Beuron über die Person Peregrins herausgelesen
werden. Schon gar nicht kann man unterstellen, „daß hier etwas passiert ist",
wie Herberhold meint, „daß nämlich die Angabe über Peregrin als ersten Gründer in

13 Die beiden Gedenktage werden nicht nach dem römischen Kalender bezeichnet. Ihr Eintrag
muß daher zu einer späteren Zeit erfolgt sein.

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