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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0024
Leopold Stierle

klebt ist. Es handelt sich um das Urbar von Nendingen aus dem Jahr 1561 (H 220-20)
und das Urbar vom Amt Balingen aus dem Jahr 1584 (H 220-24). In der fraglichen
Zeit müßte demnach auch das Anniversar III entstanden und gebunden worden sein,
denn die Beuroner Urbare aus früherer oder späterer Zeit haben einen anderen Einband
.

Im Anniversar III sind 72 Gedenktage eingetragen. Von den 43 Gedenkeinträgen
in II erscheinen 38 wieder in III. Von den 38 Gedenkeinträgen in I erscheinen 16 wieder
in II und auch in III, teilweise aber an verschiedenen Tagen.

Nach Herberhold soll der Gründungsbericht in Anniversar III von einer Hand aus
der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen, so wie auch die anderen Eintragungen im
Anniversar21. Ebenfalls nach Herberhold22 sollen die Gedenkeinträge für Gerold im
Anniversar III in die Zeit nach 1750 gehören. Der gleichen Zeit sollen auch die
Gerold-Eintragungen im Anniversar I angehören. Als deren Schreiber vermutet er
den älteren Pizenberger. In der Mitte des 18. Jahrhunderts soll demnach der Name
Peregrin gegen den Namen Gerold als ersten Gründer ausgetauscht worden sein.
Schöntag schließt sich dieser Auffassung vorbehaltlos an und führt aus, „daß die
Gründung Beurons durch einen Grafen Gerold eine späte Erfindung ist"23.

In das Anniversar I24 hat Pirzschelin Memorien (Gedenkeinträge) für die beiden
Klostergründer und die Familie von Enzberg eingetragen. Von seiner Hand stammen
die Einträge für Graf Gerold vom L September, für Peregrin vom 17. bis 19. August
mit Epitaph, für beide Klostergründer am 2. Mai, am 4. September und am L Dezember
, für die Familie von Enzberg am 4. Mai, am 5. September und am 2. Dezember.
Der Eintrag für Peregrin am 12. Dezember stammt nicht von der Hand Pirzschelins.

Pirzschelins Eintrag für Graf Gerold am 2. Mai im Anniversar I findet sich später
wieder wortgetreu im Anniversar III am L März, und der Eintrag am L September
auch im Anniversar III am gleichen Tag. Der Eintrag für Peregrin am 17. bis 19.
August erscheint, jedoch gekürzt, wieder am 9. August im Anniversar III. Der Eintrag
für die Familie von Enzberg am 4. Mai erscheint wieder wortgetreu am 3. März
im Anniversar III.

In Beuron dagegen befand sich eine andere Unterlage, die auch über das alte Kloster
berichtet hat und ebenfalls um 1550 entstanden sein dürfte: der Liber fundatio-
num25. Von ihm ist nur noch das erste Blatt erhalten, das der spätere Propst Vitus
Hainzmann im Handgemenge mit den Enzbergern, die am 21. November 1571 das
Klosterarchiv plünderten, noch retten konnte. Auf diesem Blatt steht die Gründungsgeschichte
II des neuen Klosters Beuron im Tal - fundatio novi Buron -, und
die Gründungsgeschichte I des alten Klosters - fundatio veteris Buron - bis zum Wort
„Meßstetten" geschrieben. Der Wortlaut der ganzen Gründungsgeschichte I ist aber

21 Herberhold (wie Anm. 1). S. 89.

22 Ebd. S. 94.

23 Schöntag (wie Anm. 1). S. 10.

24 Vgl. Anm. 4.

25 Liber fundationum, advocatorum, praepositorum et possessionum tum veteris tum moderni
Monasterii Buron.

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