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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0027
Das ehemalige Kloster Pussen-Buron, später Alt-Beuron genannt

erste Gründung machen könne. Diese müsse aber sehr alt sein, wie aus einer Skulptur
und aus vielen von Würmern zerfressenen Unterlagen geschlossen werden müsse.
Der ganze Bericht schließt mit den Worten: Historia haec scripta a D. Leonhardo
Betschat CR. in Beur. circa annum 1669.

Während der letzten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts hat sich auch der bekannte
Augustiner-Chorherr Franciscus Petrus aus dem Kloster Wettenhausen mit der
Geschichte des alten und des neuen Klosters Beuron befaßt. 1699 ist sein Werk über
die schwäbischen Klöster, die Suevia ecclesiastica, erschienen. Sein Bericht über Alt-
Beuron ist abgedruckt auf Seite 163f. Er wurde von Schöntag bereits veröffentlicht29.
Erhalten seien nur die Namen einiger Pröpste aus Alt-Beuron. Er nennt die gleichen
Namen wie Betschat. Im Abschnitt über das neue Kloster Beuron (S. 208-224)
berichtet er ausführlich über die Pröpste seit 1077 bis zu seiner Zeit (1682). Die Angaben
will er aus den leider nur noch wenigen Unterlagen, die nach dem 30jährigen
Krieg übrig geblieben waren, entnommen haben. Die Soldateska hätte alles, auch das
Archiv, zerstört und in die Donau geworfen. Ein Teil der Unterlagen sei beschädigt
oder unleserlich, ein anderer Teil hätte durch Bitten und Geld wieder gerettet werden
können. Die Namen der Pröpste will er verschiedenen noch erhaltenen Inschriften,
Bildern und Epitaphien entnommen haben.

Aus der Zeit vor 1700 sind drei Berichte über das Kloster Alt-Beuron auf uns
gekommen. Die Namen der Verfasser und die Zeit der Niederschriften sind bekannt.
Hinzu kommt noch der Liber fundationum, dessen Verfasser nicht bekannt ist. Es
stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis diese drei Berichte zueinander stehen.

Die Feststellungen Pirzschelins waren den beiden anderen, späteren Forschern
offensichtlich nicht bekannt. Beide können weder den Gründer noch die Zeit der
Gründung des Klosters Alt-Beuron nennen. Diese Angaben finden sich aber bei
Pirzschelin. Dessen Aufzeichnungen befanden sich ja in Egesheim, nicht in Beuron,
und waren dort damals sicher nicht bekannt. Zwischen den Worten und Formulierungen
bei den drei Forschern besteht jedoch eine gewisse Verwandtschaft, woraus
geschlossen werden kann, daß sie aus der gleichen Quelle geschöpft haben. Petrus
dürfte aber die Aufzeichnungen Betschats gekannt haben.

Alle drei Forscher nennen die gleiche Quelle, aus der sie ihr Wissen entnommen
haben: die Inschriften, Bilder und Epitaphien im Kapitelsaal des Klosters. Auch ein
Nekrolog wird genannt, und Betschat erwähnt noch eine alte Skulptur. Pirzschelin
hat noch die Namen aller Pröpste von Alt-Beuron und das Jahr ihrer Wahl ermitteln
können. Bei einigen Pröpsten kann er sogar weitere Bemerkungen anfügen. Die Bilder
und Epitaphien im Kapitelsaal und die anderen Unterlagen müssen demnach zu
seiner Zeit noch vollständig erhalten gewesen sein. Bei späteren Baumaßnahmen sind
Teile dieser Zeugnisse anscheinend verloren gegangen. Andere Zeugnisse wieder
mögen durch Witterungseinflüsse und Kriegseinwirkungen untergegangen sein. Betschat
und Petrus haben daher nur noch die Namen von fünf Pröpsten feststellen
können.

29 Schöntag (wie Anm. 1). S. 8.

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