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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0037
Das ehemalige Kloster Pussen-Buron, später Alt-Beuron genannt

Kloster vom Gründer Gerold noch keine Kenntnis gehabt. Nachdem dieser Irrtum
aber geklärt ist, müßte über die Entstehungszeit erneut nachgedacht werden.

Als weiteres Argument führen Zingeler und Herberhold an, daß Petrus die so
wichtige Urkunde mit keinem Wort erwähnt. Diese könne daher damals auch noch
nicht bestanden haben. Petrus erwähnt aber auch den für Beuron so wichtigen, von
31 Erzbischöfen und Bischöfen gewährten Indulgenzbrief des Papstes Innozenz VI.
vom 23. Mai 1362 nicht. Uberhaupt besteht bei seiner Aufzählung der dem Kloster
gewährten Immunitates und Privilegia eine Lücke von 1145 bis 1492. Auch konnten
um die Mitte des 18. Jahrhunderts nur diejenigen Unterlagen in die Repertorien und
Kopialbücher des Klosters aufgenommen werden, die damals im Kloster tatsächlich
auflagen. Unterlagen, die sich auswärts an anderen Orten befanden, erscheinen in diesen
Nachweisen nicht.

Pirzschelin hat uns die ältesten Nachrichten über Alt-Beuron hinterlassen und
hierbei sehr wahrscheinlich einen 200 Jahre älteren, heute verlorenen Bericht auswerten
können. Es ist nun möglich festzustellen, welche später oder gleichzeitig entstandenen
Unterlagen auf den Aussagen Pirzschelins beruhen. Es war nicht die Absicht,
den historischen Wahrheitsgehalt dieser Aussagen zu untersuchen; dies muß anderen
Forschungen vorbehalten bleiben. Die Ausgangsbasis für solche Forschungen hat
sich aber durch die vorstehenden Ausführungen sicher günstiger gestaltet.

7. WO HAT DAS KLOSTER ALT-BEURON GESTANDEN?

Im Kloster Beuron haben am 7. Juni 1582 Graf Christoph von Hohenzollern-Haiger-
loch und Propst Vitus vom Kloster Beuron einen Vertrag geschlossen, wonach dem
Kloster zugestanden wurde, einen genau begrenzten Teil des Hohenberger Forstes zu
nutzen und zu bewirtschaften. In diesem begrenzten Teil durfte das Kloster seinen
Holzbedarf decken und nach seiner Gelegenheit alles Geholtz wohl mag aushauen
sowie roden (reuthen), auch Ackher, Wieswachs oder Egart daraus machen lassen51.
Das Gebiet war danach anscheinend kein Hochwald. Bei dem begrenzten Teil des
Forstes hat es sich im wesentlichen um das Gebiet oberhalb des dem Kloster gegenüberliegenden
Hangs, „die Donauhalde", gehandelt, das auf der Hochfläche durch
die Fridinger Landstraße begrenzt war. Ausgehend vom Gewann Eschenacker verlief
die Grenze vom Hohen Staigle geradewegs entlang der Fridinger Landstraße bis zu
den Bärenthaler, Beuroner und Irndorfer Grenzmarken.

Dann heißt es wörtlich weiter: von dannen auf die Thonaw Halde und der Halde
nach ainher bis zum alten Kloster in berürtem Eschenagger gelegen. Aus diesem
Wortlaut kann geschlossen werden, daß das Kloster auf dem Teil des Eschenackers

51 Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 156, Bd. 1, Nr. 34, 1582 Juni 7 (für Beuron); Staatsarchiv Sigmaringen
, FAS Beuron DS 26, 50 E, Nr. 54, 1582 Juni 7 (für Graf Christoph). Die Ausfertigung
für Kloster Beuron ist noch erhalten. Die Ausfertigung für Graf Christoph ist im Reper-
torium aufgeführt, seit einiger Zeit aber im Staatsarchiv Sigmaringen nicht mehr auffindbar. Bei
dieser Ausfertigung muß sich auch die erwähnte Kartenskizze befunden haben, die daher
ebenfalls nicht mehr auffindbar ist.

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