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Jürgen Treffeisen

Wie in anderen Städten und Orten auch beschränkten sich die damals gegründeten
Turnvereine keinesfalls allein auf das sportliche Treiben. Von Anfang reihten sich
daher auch die Sigmaringer Turner in die nationale und liberale Bewegung der damaligen
Zeit ein. Am 3. März 1848 hatte die erste Sigmaringer Zeitung über die französische
Februarrevolution berichtet5. Einen Tag später versammelte sich die Bürgerschaft
auf dem Marktplatz und richtete eine Petition mit den damals üblichen liberalen
Märzforderungen an den Fürsten. Hierzu zählten: Pressefreiheit, Volksbewaffnung
, Schwurgerichte, freies Versammlungsrecht, ein deutsches Parlament, Religionsund
Gewissensfreiheit, Gleichheit der staatsbürgerlichen Rechte sowie Vereidigung
aller Staatsbürger auf die Verfassung. Am 5. März - am selben Tag beschlossen die
süddeutschen Liberalen in Heidelberg die Einberufung eines deutschen Vorparlaments
nach Frankfurt - tagten die Sigmaringer Bürgergremien im Rathaus. Ein
Volksauflauf auf dem Marktplatz kam als flankierende Maßnahme hinzu. Die fürstliche
Regierung machte daraufhin erhebliche Konzessionen, wie zum Beispiel die
Aufhebung der Zensur, die Einführung von Schwurgerichten, die Einberufung eines
außerordentlichen Landtages sowie die Bewilligung aller jener Zugeständnisse, die im
Großherzogtum Baden bereits bewilligt worden waren. Zudem verzichtete der Fürst
auf eine Reihe feudaler Rechte, wie beispielsweise auf bestimmte Abgaben und

5 Zu den Details der Revolution in Sigmaringen nach wie vor grundlegend Eberhard
Gönner: Die Revolution von 1848/49 in den hohenzollerischen Fürstentümern und deren
Anschluß an Preußen (Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns Heft 2) Hechingen 1952. -
Ders.: Die Revolution von 1848/49 in den Hohenzollerischen Fürstentümern und der Übergang
an Preußen. In: Hohenzollern. Hrsg. von Fritz Kallenberg. (Schriften zur politischen
Landeskunde Baden-Württembergs 23). Stuttgart 1996. S. 283-306. - Edwin Ernst Weber:
Sigmaringen. In: Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in
Baden-Württemberg. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag
Baden-Württemberg. Karlsruhe 1997. S. 567-573. - Casimir Bumiller: „Es lebe die
Freiheit und unser Fürst,,: Die Rolle der Revolution von 1848 in der hohenzollerischen
Geschichte. In: Die großen Revolutionen im deutschen Südwesten. Hg. von Hans-Georg
Wehling, Angelika Hauser-Hauswirth (Schriften zur politischen Landeskunde Baden-
Württembergs Bd. 27). Stuttgart, Berlin, Köln 1998. S. 69-84. - Christof Rieber: Die
Revolution 1848/49 in der hohenzollerischen Residenzstadt Sigmaringen. In: Für die Sache der
Freiheit, des Volkes und der Republik. Die Revolution 1848/49 im Gebiet des heutigen Landkreises
Sigmaringen. Hrsg. vom Landkreis Sigmaringen. Redaktion Edwin Ernst Weber
(= Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Sigmaringen Bd. 7). Sigmaringen 1998.
S. 37-72. - Rolf Vogt: Fünf Tage, die das Fürstentum erschütterten. Die Trillfinger Volksversammlung
vom 24. September 1848 und die demokratische Revolution in Hohenzollern-
Sigmaringen. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 35 (1999) S. 25-52. - Edwin
Ernst Weber: Thesen zur Revolution von 1848/49 in Hohenzollern. In: Ebenda S. 87-91. -
Casimir Bumiller: Die 48er Revolution in Hohenzollern mentalitätsgeschichtlich betrachtet.
In: Ebenda S.93-100. - Christof Rieber: Die republikanische Erhebung vom 26. September
1848 in Sigmaringen. Bericht des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen an die Provisorische
Zentralgewalt in Frankfurt über politische Vereine. In: Archivnachrichten 16 (1998) Quellenmaterial
für den Unterricht. S. 1 - 8. - Andreas Zekorn: Alte Strukturen und neue Elemente
während der Revolution von 1848/49 in Hohenzollern. In: Zeitschrift für Hohenzollerische
Geschichte 35 (1999) S. 7-23.

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