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Barbara Guttmann, Ute Grau
Zusammensetzung der Belegschaft

Beschäftigtenstand eines Tailfinger Unternehmens 1930:

Beschäftigte

männlich

weiblich

Frauenanteil in %

Spuler

1 n

1U

i d

OU

W /11* L/" <u f
W 11 rvLi

SS

öd





/ i i er* n n f*i H pr

16





Wäscher, Bleicher, Färber, Trockner

8



0

Packer

3



0

Hilfsarbeiter

5

3

37,5

Näherinnen



300

100

Techn. Angest. in Wirkerei, Näherei

6

1

14,3

Angestellte im Versand

5



0

Kaufmännisches Personal

11

4

26,7

Zusammen

149

323

68,4

13. INDUSTRIELLE FRAUENARBEIT - DAS NÄHEN

Das Nähen war überall, nicht nur in Tailfingen, sondern auch in Stuttgart eine eindeutige
„Frauenarbeit" und damit auch schlechter bezahlt. Die in der Fabrik oder
hausindustriell gewirkte und zugeschnittene Ware musste zusammengenäht werden,
an gewirkten Hemden und Jacken waren Ärmel einzunähen, des weiteren mussten
Besätze, Halskragen und Manschetten angenäht, Knopflöcher umsäumt und Endnähte
umschlungen werden. Gerade beim Nähen wird die hohe Arbeitsintensität der
Bekleidungsindustrie deutlich, die nur bei niedrigen Arbeitskosten gewinnbringend
wirtschaften konnte. Frauen bildeten hierfür eine fast unerschöpfliche Reservearmee,
da ihre „Mit" arbeit für die Sicherung des Familieneinkommens meist unverzichtbar
war, ihnen andererseits die Ausbildung für qualifizierte und damit besser bezahlte
Berufe nicht offen stand.

Das Nähen stellt einen Bereich gesellschaftlicher Arbeit dar, der sehr unterschiedliche
Facetten aufwies. Frauen übten das Nähen als Haushalts- oder Familienarbeit
aus, wenn es um Reparaturen oder die Herstellung für Kleidung für den Eigenbedarf
ging, aber es war auch haushaltsintegrierte Erwerbsarbeit (Heimarbeit) oder entlohnte
Werkstatt- und Fabrikarbeit. Genaue Zahlen über Näherinnen in Fabriken, Zwischenmeisterwerkstätten
und Heimarbeit liegen nicht vor, da die Kategorien der
Berufs- und Gewerbezählung für eine solche Erfassung zu unscharf waren81.

80 Bergmann (wie Anm. 7), S. 51. Prozentangaben n. Berechn. d. Verf.

81 Hausen (wie Anm. 34), S. 55.

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