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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0203
Zur Geschichte des Hohenzollerischen Landestheaters

abhängen, ob die Fortführung der bisherigen Arbeit des Landestheaters als gesichert
angesehen werden könne oder ob sie mit der Schließung des Theaters zum 31. Juli
1948 beendet werden müsse. Die Belegschaft sei sogar bereit, selbst unter zeitweiliger
Zurückstellung persönlicher Ansprüche ihre in 2 1/2 Jahren geleistete und durch das
Kultusministerium anerkannte künstlerische Pionierarbeit auf dem Gebiet des Theaters
im gesamten oberschwäbischen Raum fortzusetzen. Zur Bekräftigung ihres
Anliegens betonten die Antragsteller, dass das Landestheater bis Juni 1948 in 564 Vorstellungen
mit 27 Stücken rund 250 000 Besucher erfasst habe. Die überörtliche
Bedeutung des Landestheaters zeige sich auch in der Tatsache, dass das Landestheater
jeweils auf Einladung bei den Kulturwochen der Stadt Konstanz 1946 sowie bei
den „Festlichen Chortagen" der Stadt Ravensburg 1947 und 1948 gastiert habe. Es sei
außerdem aufgefordert worden, anlässlich der 650er Jahrfeier der Stadt Tettnang am
28. und 29. September mitzuwirken16.

Dieser Bitte schlössen sich zahlreiche Gemeinden und Institutionen aus dem Spielbezirk
des Landestheaters an: Kreiskulturrat Sigmaringen: ...wünscht, dass dem
Hohenzollerischen Landestheater, das bisher eine Säule in der kulturellen Betreuung
in Stadt und Kreis Sigmaringen bildete, auch künftighin seine Existenz ermöglicht
werde.

Kreis-Gewerkschaft Balingen-Ebingen: Es wäre ganz besonders für unsere
Gewerkschaften bedauerlich, wenn wir diesen Zweig der Volksbildung unterbrechen
oder gar aufgeben müssten... Wir wollen haben, dass der Arbeitnehmer nach des
Tages Müh und Last sich auch in der Kleinstadt an guten Theatervorstellungen
erfreuen kann.

Der Bürgermeister der Stadt Balingen: Das hiesige Theaterpublikum würde es aufs
tiefste bedauern, wenn sich Ihre Gastspiele wegen der gegenwärtigen Wirtschaftssituation
nicht aufrecht erhalten ließen.

Theo Bausch, Chordirektor Hechingen: Die Besucherzahl ist in ständigem Wachsen
begriffen und umfasst heute in einem Theaterring zusammengefasst gegen 500
Mitglieder aus dem ganzen Kreis. Es würde in kultureller Hinsicht für Stadt und
Kreis Hechingen einen sehr schweren Verlust bedeuten, wenn durch die Währungsreform
den regelmäßigen Gastspielen des Hohenzollerischen Landestheaters ein vorzeitiges
Ende bereitet würde.

Museum Saulgau „Die Fähre": Das Museum Saulgau „Die Fähre" als Kulturinstitut
des Kreises befürwortet aufs wärmste jede Unterstützung des Hohenzollerischen
Landestheaters, das die Weiterführung seiner kulturellen Aufgabe in Oberschwaben
ermöglicht17.

Der Antrag wurde jedoch vom Finanzministerium abschlägig beschieden.. Darauf
hin startete der stellvertretende Landeshauptmann von Hohenzollern, Bürgermeister
Müller von Sigmaringen, eine Stützungsaktion für das Landestheater. In Übereinstimmung
mit Landrat Rothenbacher bat er die Bürgermeister sämtlicher Spielorte

16 Wie Anm. 2.

17 Ebd.

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