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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0205
Zur Geschichte des Hohenzollerischen Landestheaters

Schauspiel auch in Stuttgart und München zu sehen20. Weitere Schauspieler/innen,
die im Laufe der Zeit in Sigmaringen auftraten, waren Karl Bernhard, Hans Farkasch,
Rolf Honold, Helmut Kunze, Gerhard Kuller, Lia Meixl, Gerd Plantikow, Rupert
Ritzi, Liselotte Römp, Elisabeth Scherer, Ellen Schmers, Liselotte Seide, Sigrid Sey-
ler, Ellen Sohmer und Dieter Werner.

Der außerordentliche Bekanntheitsgrad des Landestheaters mit seinen Erfolgen
war wohl der Grund dafür, dass der Landtag jetzt dem Landestheater Zuschüsse
bewilligte18. Auch wurden die Gemeinden darauf hingewiesen, dass es unbillig wäre,
wenn das Theater an die Gemeinden, die es unter erheblichen persönlichen Opfern
bespielt, Vergnügungssteuer entrichten müsste. Somit konnte eine neue Spielzeit, die
fünfte seit Bestehen des Theaters, begonnen werden. Sie wurde am 28. September mit
Hebbels „Maria Magdalena" eröffnet. Es folgten Lessings „Minna von Barnhelm",
Shakespeares „Was Ihr wollt" und Grillparzers „Weh dem, der lügt". Um nicht den
Eindruck zu erwecken, als ob immer nur Lobeshymnen auf das Ensemble gesungen
worden wären, sei eine kritische Bewertung Grillparzers „Weh dem, der lügt"
erwähnt. Der Kritiker v.K. bemängelte die fehlende Einheitlichkeit im Aufführungsstil
und in der Ensembleleistung. Es vermischten sich Schwank- und Lustspielmomente
bedenklich, ein klarer Stil wurde nicht gewahrt und wiederholt (wurde) nach
Wirkung um jeden Preis gestrebt. Auch dem Bühnenbild können wir nicht ganz
zustimmen; es überlud den kleinen Bühnenraum mit zuviel naturalistisch wirkenwollenden
(sie!) Versatzstücken21.

Die chronische Geldknappheit des Theaters veranlasste das Management, auch bei
der Industrie um Unterstützung nachzufragen. Die Wirkwarenfabrik „Zollern" in
Neufra (Inhaber Otto Höschele) und die Nadelfabrik Groz & Beckert in Ebingen
ermöglichten ihren Mitarbeitern einen Besuch der Theatervorstellungen durch Abgabe
kostenloser Eintrittskarten.

5. DAS ENDE DES HOHENZOLLERISCHEN LANDESTHEATERS

Trotz aller Bemühungen machte die wirtschaftliche Krise aller Kulturinstitute auch
dem Hohenzollerischen Landestheater immer mehr zu schaffen. Es tauchte der
Gedanke auf einer Fusion des Landestheaters mit dem „Neuen Theater" in Villingen.
Die Verhandlungen aber zerschlugen sich alsbald. Hinzu kam ein interner Streit.
Robert Marencke wurde gedrängt, seine derzeitige 95% ige Beteiligung an der Theater
G.m.b.H. zu reduzieren auf 20-25%. Er weigerte sich. Donat Freiherr von Richthofen
, seit kurzem Leiter des hoch verschuldeten Theaters, trat von seinem Amt
zurück. In einer Besprechung in Sigmaringen am 3. Januar 1950 stellte das Kultusministerium
als Verwalter der vom Parlament bewilligten Zuschüsse klar, dass es die
Überweisung von weiteren Zuschussraten von einer Neuregelung der personellen

20 Ebd.; 13. Januar 1949, Nr. 4, Jg. 5.

21 Ebd., 24. Februar 1949, Nr. 22, Jg. 5.

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