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Helmut Göggel

Leitung abhängig mache22. Darauf hin beschlossen die Mitglieder des Ensembles, der
Theater G.m.b.H. zu kündigen und eine neue Schauspieler-Gemeinschaft zu gründen
unter der Leitung von Dr. Will Duve. Robert Marencke wurde als Schauspieler und
Regisseur engagiert.

6. LETZTER VERSUCH ZUR RETTUNG DES THEATERS:
DIE „NEUE LANDESBÜHNE SIGMARINGEN"

Das Ensemble nannte sich jetzt „Neue Landesbühne Sigmaringen". Als Eröffnungs-
Vorstellung führte man Günther Weisenborns „Ballade vom Eulenspiegel, vom
Federle und von der dicken Pompanne" auf. Es war geplant, mit diesem Stück auch
in der Schweiz aufzutreten, u.a. auch im Schauspielhaus Zürich. Das Stück war bisher
schon an über vierzig deutschen Bühnen zu sehen. Es wurde auch in Sigmaringen
ein voller Erfolg. Autor und Schauspieler wurden viele Male an die Rampe gerufen2
*.

Vor und nach dieser Sigmaringer Erstaufführung verhandelte man in Sigmaringen
unter der Leitung des Leiters der Hauptabteilung „Kunst" im Kultusministerium
über die Rechtsform des Landestheaters bzw. seiner Nachfolgerbühne, der „Neuen
Landesbühne Sigmaringen". Dass es bei dieser Besprechung um Sein oder Nichtsein
ging, zeigt die Liste der prominenten Teilnehmer aus dem öffentlichen Leben.: die
Landräte von Sigmaringen und Hechingen, der stellvertretende Landeshauptmann
von Hohenzollern, Leonhard Stiegler, der Landtagsabgeordnete Gog und der Vorsitzende
der „Gesellschaft für Kunst und Kultur", Oberregierungsrat Josef Zepf.
Gleichzeitig waren zwei mögliche Bewerber um den künftigen Posten eines Intendanten
des neuen Theaters anwesend. Es ging um die Frage, ob man das Theater in
die Trägerschaft der beiden hohenzollerischen Kreise und deren Gemeinden geben
sollte24. Vorsorglich wurde den Schauspielern der „Neuen Landesbühne Sigmaringen
" im Auftrag des Kultusministerium zum 5. Februar gekündigt. Trotzdem waren
sie noch bereit, das neu einstudierte Stück „Jedem die Seine" aufzuführen. Um die
Leute ins Theater zu locken, wurden die Besucher im Anschluss an die Aufführung
zu einem „Großen Bühnenball" geladen. Dabei wurden bei einer Tombola Preise ausgegeben
, die von Sigmaringer Geschäftsleuten gestiftet worden waren. Sie wollten
damit den Schauspielern ein Weiterspielen bis zur Neugründung des Theaters durch
die öffentlichen Körperschaften ermöglichen. Eine Wiederholungs- Aufführung verlief
in gleicher Weise25.

Es nützte alles nichts. Die Versuche, einen Rechtsträger für die Theater-Neugründung
unter Mitwirkung der hohenzollerischen Körperschaften zu finden, scheiterten,
obwohl das Kultusministerium sich bereit erklärt hatte, weiterhin Zuschüsse bis zu

22 StAS, Wü 8o, Kultministerium Württemberg-Hohenzollern, T 1, Nr. 475.

23 SZ, 22. Oktober 1949, Nr. 124, Jg. 5.

24 Ebd., 28729. Januar 1950, Nr. 15, Jg. 6.

25 Ebd., 17. Februar 1950, Nr. 26, Jg. 6.

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