Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0232
Neues Schrifttum

höchst lückenhaft. Auf der Konfessionskarte S. 8 fehlt zum Beispiel die protestantische
Reichsstadt Ulm mit ihrem ausnehmend großen Landgebiet wie auch die württembergischen
Oberämter Balingen und Tuttlingen.

Einen Großteil der Mängel hätte Vf. vermeiden können, wenn er sich mehr auf die
europäische Literatur gestützt hätte - allen voran das Lexikon für Theologie und Kirche
, dann aber auch das grundlegende Werk von Gabriel LeBras: „L'Eglise et le Vil-
lage" (Paris 1976) sowie die Arbeit von Manfred Huber über die tridentinische
Reform in Hohenzollern (In: Hohenzollerische Jahreshefte 23, 1963), die Artikel über
das Bistum Konstanz in der Helvetia Sacra (Abteilung I, Bd. 2: Erzbistümer und Bistümer
, Das Bistum Konstanz, Das Erzbistum Mainz, Das Bistum St. Gallen, L u. 2.
Teil, Basel 1993) oder verschiedene Veröffentlichungen aus der Zeeden-Schule (insbesondere
E.W.Zeeden/ P.Th.Lang, Kirche und Visitation, Stuttgart 1984) - um nur
einige der besonders wichtigen Titel aufzuführen.

Trotz alledem sollen zwei positive Aspekte nicht ungenannt bleiben - zum einen
die von Vf. aufgeworfene Forschungsfrage nach der katholischen Identität, eine Frage
, die innerhalb der Mentalitätsgeschichte von erheblicher Relevanz sein dürfte, und
zum andern die zeitliche Dimension, beruhend auf der Einsicht, dass die tridentinische
Reform uns als ein lang anhaltender Prozess entgegentritt, der weit über das 17.
Jahrhundert hinaus andauert und in Teilen sogar bis in das 20. Jahrhundert hineinreicht
.

Albstadt Peter Thaddäus Lang

Thomas Höh: Krummstab und Schwert. Die Liga und die geistlichen Reichsstände
Schwabens 1609 - 1635. Zugleich ein Beitrag zur strukturgeschichtlichen Erforschung
des deutschen Südwestens in der Frühen Neuzeit. Leinfelden-Echterdingen
: DRW-Verlag 2001. 529 S., zahlr. Abb. (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde
31).

Die anzuzeigende Arbeit entstand als Dissertation an der Eberhard-Karls-Universität
Tübingen und wurde zunächst von Volker Press und nach dessen Tod von Sänke
Lorenz und Anton Schindling betreut. Sie setzt sich zum Ziel, die Politik und das Verhältnis
der Repräsentanten der reichsständischen Geistlichkeit Schwabens (Fürstbischöfe
von Konstanz und Augsburg, Fürstabt von Kempten, Fürstpropst von Ellwangen
) und der Mitglieder des Schwäbischen Reichsprälatenkollegiums zur katholischen
Liga im Wesentlichen im Zeitraum von 1609 bis 1635 darzustellen. Der Zeitraum
definiert sich durch die Gründung der oberländischen Vereinigung 1609 und
der förmlichen Auflösung der Liga 1635, wobei der Schwerpunkt der Untersuchung
in der Zeit bis etwa 1620 ruht. Die akribische Studie fußt zu einem großen Teil auf
umfangreichen Archivrecherchen. Durch die Auswertung der Quellen vermag Höh
zahlreiche neue Einsichten über Entstehen, Determinanten und innere Zusammenhänge
der Liga im Vorfeld des Dreißigjährigen Kriegs, das aber nicht als bloße „Vor-
Geschichte" abgetan werden darf, zu vermitteln. Zugleich werden manche Kenntnis-

220


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0232