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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0246
Neues Schrifttum

Nachlass Leo Wohleb. Inventar des Bestands T 1 / Wohleb, Leo im Staatsarchiv Freiburg
, bearbeitet von Kurt Hochstuhl, Joachim Fischer und Werner Baumann.
Stuttgart: W Kohlhammer 2002. 248 S. mit zahlreichen Schwarzweißfotos. (Veröffentlichungen
der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Bd. 58).

Das Staatsarchiv Freiburg betreut einen für die Geschichte des Südweststaats zentralen
Quellenbestand: den jetzt akribisch geordneten Nachlass Leo Wohlebs. Er
umfasst 737 Nummern und 11,5 Regalmeter. Neben dem Politiker Wohleb wird auch
der Wissenschaftler und der Pädagoge dokumentiert. Selbst der Schüler und Student
ist durch Schulhefte, Zeugnisse, Kollegnachschriften usw. fassbar. Im Nachlass mit
enthalten ist eine umfangreiche Sammlung von Fotos und Bildern, die allerdings nicht
den Privatmann Wohleb zeigen. Sehr nützlich für künftige Forschungen kann vermutlich
die umfangreiche Sammlung von Zeitungsausschnitten werden, die sich
(natürlich) insbesondere mit der Südweststaats-Frage befassen. Im Zentrum des
Interesses dürfte jedoch der erhaltene Schriftwechsel stehen, der 138 Nummern
umfasst. Logischerweise ist hier Material ganz unterschiedlicher Bedeutung versammelt
. Enthalten ist die Korrespondenz mit seinem politischen Intimus Paul Zürcher;
sie bietet sogar Abschriften von dessen Korrespondenz. Im Rahmen der Südweststaatsfrage
ist die Durchsicht der Korrespondenz etwa mit dem Leiter des Generalsekretariats
der Arbeitsgemeinschaft für die Vereinigung Baden-Württemberg, dem
Freiburger Albert Maria Lehr, mit dem Erzbischof Conrad Gröber und seinem
Nachfolger Wendelin Rauch (um nur ein paar wichtige Namen zu nennen) unabdingbar
.

Dass das Buch mit einer kurzen Biografie Wohlebs beginnt, zeigt gleichsam diskret
den Hauptzweck dieser Publikation. Während es seinen Gegenspielern Reinhold
Maier und vor allem Gebhard Müller durch ein längeres Leben ermöglicht wurde,
selbst ihre Rolle bei der Südweststaatsbildung in ein ihnen angenehmes Licht zu rük-
ken, war dies Wohleb nicht vergönnt. Insbesondere Gebhard Müller hat diese Chance
ausgiebig benutzt und hatte überdies das Glück, nur allzu viele gutgläubig-naive
Nacherzähler in der publizistischen und wissenschaftlichen Literatur zu finden.
Dabei kam, wie schon zu Lebzeiten, Wohleb die Rolle des Hinterwäldlers, des Intriganten
, des „Schurken" zu. Es ist hoch an der Zeit, diese überaus einseitige, ja parteiliche
Sicht einer gründlichen Revision zu unterziehen. Eine wissenschaftliche Biografie
Leo Wohlebs wäre dazu die Voraussetzung. Hoffentlich gelingt es dem jetzt veröffentlichten
Inventar, eine solche Arbeit anzustoßen.

Laichingen Heinz Pfefferte

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