Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 3
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Die Grafen von Gammertingen - Erben der Burg Achalm

gestanden haben? Es gibt zahlreiche Beispiele, dass im Investiturstreit der Riss zwischen
Anhängern von Papst oder König mitten durch Familien ging8.

Wie hat man sich eine mögliche Verwandtschaft zwischen den älteren Grafen der
Achalm und denjenigen von Gammertingen-Hettingen vorzustellen? Wie lässt sich
diese Vermutung beweisen? Die Frage der gemeinsamen Herkunft lässt sich mit Hilfe
von Namen im Haus Gammertingen beantworten - mit einem ganzen Namenbündel
, in welchem dem seltenen Namen Udelhild eine Schlüsselrolle zukommt. Dieses
Namenbündel bei den Gammertingern umfasst Arnold, Ulrich (3x), Gepa/Ger-
berga, Berta und Udelhild. Herbert Burkarth hat die Stammfolge der Grafen von
Gammertingen in Anlehnung an Armin Wolf aufgestellt und um eine Gepa von Diet-
furt erweitert9. Gepa dürfte ein Kosenamen sein - entstanden aus Gerberga10. Die
Namen Konrad und Adelheid kamen durch Heiraten aus dem Namengut der Häuser
Zähringen und Dillingen.

„Ulrich" war der Leitname der Gammertinger. Ulrich I. war mit einer Adelheid
verheiratet, der Tochter des Grafen Hartmann I. von Dillingen und Schwester des
Bischofs Ulrich I. von Konstanz (1111 - 1127). Aus dieser Ehe gingen hervor Ulrich
IL, Adalbert I. und die Gepa von Dietfurt. Der Name Adelheid findet sich sowohl in
der Gammertinger als auch in der Hettinger Linie; letztere führt ausschließlich den
Namen Adalbert nach dem Großvater von Mutterseite, Graf Adalbert von Bregenz-
Kiburg. Ulrich II. war verheiratet mit Judinta, der Tochter Herzog Bertholds II. von
Zähringen. Dies erklärt den Namen Konrad in der nächsten Generation und legt
nahe, dass Ulrich II. von Gammertingen ein Anhänger der Kirchenreform war. Er
und sein Bruder Adalbert I. begegnen in Urkunden der Reformklöster Allerheiligen
zu Schaffhausen und St. Peter im Schwarzwald.

8 Von den Achalmer Brüdern standen nur Liutold und Kuno auf Seiten der Gregorianer, die
Brüder Werner (Bischof von Straßburg 1065-1077) und Egino standen auf Seiten Heinrichs IV
und sind deshalb nach Aussage der Zwiefalter Chroniken nicht ins Totengedenken dieses Klosters
eingeschlossen. Ein Beispiel für den Riß in den Adelsfamilien, den die Kirchenreform ausgelöst
hatte, sind die älteren Grafen von Nellenburg. Vom Gründerpaar von Kloster Allerheiligen
in Schaffhausen standen die Söhne Udo, Heinrich und Eberhard zu König Heinrich IV,
die Mutter Ita von Stade, eine Cousine des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden, wie die Söhne
Ekkehard (Abt der Reichenau) und Graf Burkhard von Nellenburg jedoch auf Seiten der
Kirchenreform. Erst nach dem Tod des in sein Eigenkloster eingetretenen Vaters hat Graf
Burkhard Allerheiligen durch Abt Wilhelm von Hirsau reformieren lassen. Lampert von Hersfeld
stellt Eberhard den Stifter in ein völlig anderes Licht als das spätere „Stifterbuch von Allerheiligen
" (Heinz Gallmann: Das Schaffhauser Stifterbuch. Legende um Stifter und Stiftung
des Klosters Allerheiligen. 1993, S. 134, 194, 290, 346, 348, 392, 418. Vgl. Lampert von Hersfeld
: Annalen. Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom
Stein - Gedächtnisausgabe Bd. XIII.4 2000, S. 149f).

9 Im Fehlatal unterhalb des sogenannten „Alten Schlosses" der Grafen von Gammertingen hat
die Gepa von Dietfurt im abgegangenen Weiler Baldenstein an Zwiefalten geschenkt lt. Zwiefalter
Chroniken (wie Anm.l).

10 Vgl. die Abfolge Gerberga-Gerhildis-Gepa bei den Nachkommen König Heinrichs I. und
der Mathilde in der Chronica S. Pantaleonis im Katalog „Heinrich der Löwe und seine Zeit".
Braunschweig 1955, Band 1, S. 151.

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