Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 4
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0016
Hans-Dieter Lehmann

Das Connubium der Gammertinger Grafen mit den Häusern Dillingen und
Zähringen - und auch das Amt des Vogtes für das Kloster St. Gallen bei Ulrich III. -
belegen klar, dass dieses Haus dem Hochadel in Schwaben zuzurechnen ist. Wo aber
war es verwurzelt? Woher kam der Stammvater Arnold, dessen Namen später nicht
wieder erscheint? Wie sein Sohn Ulrich I., den seine Gemahlin Adelheid nachträglich
erst nach Zwiefalten hatte überführen lassen, hat auch Arnold sein Grab dort im Kloster
gefunden11. Die Leitnamen Ulrich und Adalbert sind so häufig, dass aus ihnen
allein sich nichts folgern lässt. Da auch der Name Arnold nicht selten ist, lässt sich
nur aus der Kombination Arnold - Ulrich ein erster Hinweis auf die gesuchte Herkunft
ableiten.

1899 bereits hatte Emil Krüger die meisten der die Grafen von Gammertingen
betreffenden Quellenangaben gekannt12. In den Stiftungsurkunden des Klosters St.
Georgen von 1083 und 1086 tritt ein Arnold von Binzwangen als Zeuge auf. Ihn hat
Krüger für personengleich gehalten mit dem Gammertinger Arnold. Er soll - nach
Krüger - ein Bruder sowohl des im Bempflinger Vertrag von 1089/90 erscheinenden
Konrad von Wirtenberg einerseits als auch des Reichenauer Mönches Hermanns des
Lahmen (+1048) andererseits gewesen sein. Das Haus der Grafen von Altshausen
hielt Krüger für eine Nebenlinie der Weifen. Diese Spekulationen von Krüger sind
nicht tragfähig und wurden von der Forschung auch nicht akzeptiert.

1958 hatte Hans Jänichen eine Arbeit über die Herkunft der Grafen von Gammertingen
angekündigt13. Sie ist vermutlich nie erschienen; Johann Adam Kraus hatte
aber schon 1956 die Vermutungen von Jänichen referiert. Aus diesem Referat und aus
den Andeutungen bei Jänichen selber geht hervor, dass er den Arnold von Binzwangen
von 1083/1086 nach dem Ort in Linzgau benannt vermutet hat und dass er ein
Bruder der 1071 und 1077 genannten Räte König Heinrichs IV - Liutpold und
Berthold von Meersburg - gewesen sein soll14. Berthold sei Graf bei Bozen in Südtirol
, der Arnold in einen Kreis von Grafen von Bozen, Eppan, Ulten und Greifenstein
zu Hause gewesen, den Jänichen für eine Seitenlinie der Weifen in Rätien hielt. Nach
der von der Forschung heute akzeptierten Stammtafel der älteren Weifen hatte es zwar
in karolingischer Zeit einen Weifen als Markgraf in Rätien gegeben, Weifen als Adelsfamilien
aber gab es nur in Süddeutschland und in Burgund, nicht in Rätien15. Somit
fehlt auch der These von Jänichen jede Basis - auch wenn sie noch z. B. von Heinz

11 Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 1).

12 Emil Krüger: Der Ursprung des Hauses Württemberg. Württ. Viertel jähr hefte für Landesgeschichte
8 (1899), S. 71-213, 236-350 bes. S. 169ff.

13 Hans Jänichen: Die schwäbische Verwandtschaft des Abtes Adalbert von Schaff hausen
(1099-1124). Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte 35 (1958) S. 5-83 bes. S. 62f.
Die Vermutungen von H. Jänichen hat J. A. Kraus referiert in: Die Ahnen der Grafen von
Gammertingen. In: Hohenzollerische Heimat 1956, S. 48 (freundlicher Hinweis von Dr. Herbert
Burkarth, Gammertingen, im Schreiben vom 23.09.2003).

14 Lampert von Hersfeld (wie Anm. 8) S. 149f.

15 Katalog „Heinrich der Löwe und seine Zeit" (wie Anm. 10), Bd. 2, S. 64.

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