Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 11
(PDF, 38 MB)
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WOLFGANG MANECKE

Die historischen Orgeln in den Frauenklöstern Inzigkofen,
Laiz und Habsthal. Ein Beitrag zur Musikgeschichte von
Hohenzollern.

1. EINLEITUNG

Während Verzeichnisse über Kirchenorgeln in Form von Datenbanken etwa in Bayern
oder Norddeutschland selbstverständlich sind, wurden in Hohenzollern weder
historische Orgeln - oder was davon noch übrig ist - noch der Orgelbestand insgesamt
systematisch erfasst. Es gibt nur Teile eines Puzzles, etwa vereinzelte Orgelbeschreibungen
in Kirchenführern. Dementsprechend ist die Kenntnis über die Orgeln
in den Frauenklöstern von Hohenzollern und deren Geschichte sehr gering.

Die Chronik der Augustiner-Chorfrauen von Inzigkofen und Aufzeichnungen aus
dem vormaligen Dominikanerinnenkloster Habsthal belegen indes, dass in beiden
Konventen ausgiebig und mit Begeisterung musiziert wurde. Auch bei den Franziskanerinnen
in Laiz, wo man sich das Gotteshaus mit der Kirchengemeinde teilte, hatte
die Musikpflege einen gewissen Stellenwert. So bot es sich an, die Musikausübung
in diesen Frauenklöstern - soweit bekannt - mit der jeweiligen Orgelgeschichte zu
verbinden.

Zur Musikkultur in hohenzollerischen Frauenklöstern gibt es bislang nur magere
Nachrichten. Reiche Quellen finden sich hingegen in den Archiv- und Notenbeständen
der oberschwäbischen Reichsabteien Gutenzell und Heggbach. Vor allem von
den Zisterzienserinnen in Heggbach sind umfangreiche Notenbestände erhalten, die
Rückschlüsse auf Instrumentierungen und Aufführungspraktiken zulassen1.

Wie hoch bei Novizinnen musikalische Begabung und Bildung geschätzt wurde,
belegt die Rechtfertigung der Priorin von Heggbach, die sich 1711 gegenüber ihrem
Vaterabt für die Einstellung einer armen Bewerberin rechtfertigen musste. An der
Kunst aber in Orgelschlagen und Singen ist sie perfect, singt einen guetten Discgant,
doch aber kein starkhe Stimb2. Sogar zu heftiger Kritik gab die klösterliche Musikbegeisterung
Anlass. 1737 wetterte der Salemer Pater Matthias Bisenberger gegen

1 Vergl. Georg Günther: Lump oder Bettler - wenn er nur Musik versteht.. Klösterliche
Musikkultur um 1800 am Beispiel Oberschwabens, in: Alte Klöster - neue Herren. Die Säkularisation
im deutschen Südwesten. Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2003
in Bad Schussenried vom 12. April bis 3. Oktober 2003. Hg. von Hans Ulrich Rudolf.
Bd. 2.1. Ostfildern 2003.S. 177-186.

2 Ebd. S. 177.

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