Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 20
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0032
Wolfgang Manecke

1955/57 Wiederinstandsetzung und Erweiterung der alten Barockorgel. Die alte
Klosterorgel, heißt es in einem Gutachten, sei seit langem stillgelegt. Die auf der rückwärtigen
Empore stehende Link-Orgel war klanglich absolut unbefriedigend und
hart intoniert. Das Gutachten spricht von einer Rekonstruierung, tatsächlich handelt
es sich um einen zeittypischen Neubau. Die Arbeiten unter der Federführung des
Sachverständigen Dr. Walter Supper führt die Werkstatt Späth aus Ennetach für DM
24860.- aus. Das Werk (op 640) enthält nun 23 + 2 Register (II/P 23 + 2) auf elektro-
mechanisch angesteuerten Schleifladen. Das Pfeifenwerk wird teilweise in die historischen
Gehäuse eingebaut. Im Schwellwerk mit acht Registern wurden durchweg
umgearbeitete und umintonierte Register der alten Orgel verwendet34. Diese
Behauptung ist eine Mär (vergl. Anm. 34).

2004 ist die Orgel für liturgische Bedürfnisse in brauchbarem Zustand.

4. HABSTHAL, KATH. PFARR- UND KLOSTERKIRCHE ST. STEPHAN
4.1. Zur Geschichte der Kirche und des Klosters

Der erste Habsthaler Nonnenkonvent ging aus einer Beginensammlung in Mengen
hervor. 1259 übereignet Pfalzgraf Hugo IV von Tübingen den Schwestern seine
Habsthaler Besitztümer. Die neue Konventanlage wird wohl nach 1260 bezogen.
Nach und nach bauen die Dominikanerinnen (1259-1806 Priorat) ihr Klostergebiet
zu einer kleinen Herrschaft aus. In einigen umliegenden Dörfern (z.B. Rosna, Einhart
) besaßen die Habsthaler Nonnen kirchliche Patronatsrechte. Öfters - etwa 1363,
um 1520, im 30-jährigen Krieg zwischen 1632-1648, und 1806 nach der Säkularisation
- erfährt der Konvent schwere Rückschläge35.

34 Alle Zitate des als „Rekonstruierung" bezeichneten Neubaus der Werkstatt Späth, Ennetach
aus Fase. 28 im Pfarrarchiv Laiz. Der umfangreiche Schriftverkehr, Gutachten und Rechnungen
belegen, dass der von allen Beteiligten (Baurat Genzmer, Gutachter Dr. Johannes Maier aus
Freiburg, Landesdenkmalamt und Orgelbaufirma) verwendete Begriff „Restaurierung der
alten Klosterorgel" eine possierliche Irreführung ist. In einem Brief vom 13.8.1957 schreibt der
Gutachter, im Positiv seien alle acht Register der alten Klosterorgel erhalten. Die zitierte Disposition
widerspricht jedoch dieser Behauptung: „Quintade 8', Singend Prinzipal 8', Nachthorn
4' und Cymbel 3-fach" sind typische Registerbezeichnungen der Ära Supper aus den Jahren
1952-1970. Indes findet sich in der Akte eine undatierte Disposition, die recht seriös den
historischen Bestand auflistet. Da heißt es etwa: „die alten Windladen werden elektrifiziert".
Ganz oder teilweise alt (Bestand Reppner oder Link) sind danach fünf Register, die ihrerseits
aber umgearbeitet wurden. Als komplett „alt" werden lediglich die Oktave 4'und der Subbass
16' bezeichnet. Was die Gehäuse tatsächlich enthalten, bleibt einer genauen Bestandsaufnahme
vorbehalten.

35 Alle Angaben zur Geschichte Habsthals aus: Otto Beck: Kloster Habsthal; Schnell Kunstführer
1666, 11989. Dank an Herrn Kreisarchivar Dr. Edwin Ernst Weber für einige Korrekturen
von Begriffen und Jahreszahlen; s. auch Otto H. Becker: „Möchte doch Habsthal wieder
ein Gotteshaus werden!" Zur Vorgeschichte des Benedktinerinnenklosters Habsthal. In:
Hohenzollerische Heimat 42 (1992) S. 33 - 37.

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