Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 30
(PDF, 38 MB)
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Ulrich Feldharm

Seinem raschen Aufstieg und dem unermüdlichen Streben nach einer möglichst
ruhmvollen Darstellung der hohenzollerischen Vergangenheit wurde naturgemäß
nicht nur Wohlwollen und Anerkennung entgegengebracht. In Verbindung mit einem
ehrgeizigen und mitunter streitbaren Charakter galt er manchem Zeitgenossen als
„Günstling" und „Konkurrenz"5, was seinen königlichen Gönner wiederholt zu verteidigenden
Erklärungen nötigte. Wenngleich seine aus gegenwärtiger Sicht oftmals
unausgewogen wirkende, da primär unter dynastischen Aspekten erfolgte Vorgehensweise
heutigen Maßstäben nicht mehr standhalten würde, bleiben sein
grundsätzliches Verdienst um die Erforschung der frühen Geschichte der Hohenzol-
lern sowie seine Leistungen auf dem Gebiet der Inventarisation und Denkmalpflege
unbestritten. Der im Geheimen Staatsarchiv in Berlin aufbewahrte Teilnachlass Stillfrieds6
dokumentiert dabei nur einen geringen Teil eines außergewöhnlich umfangreichen
und vielseitigen Gesamtschaffens, das bislang noch keine umfassende Untersuchung
oder Würdigung erfahren hat.

3. STILLFRIED UND KLOSTER HEILSBRONN

Das 1132 von Bischof Otto von Bamberg (um 1060-1139) gegründete Kloster Heilsbronn
wurde nach wenigen Jahren von Zisterziensern aus Ebrach übernommen7.
Neben ihrer ökonomischen Selbständigkeit und dem Anspruch auf Vogtfreiheit und
Immunität nahmen die Mönche ein weltliches Schirmverhältnis der in der Nachbarschaft
ansässigen Grafen von Abenberg an, die ihrerseits dem als Hauskloster
betrachteten Heilsbronn Güter übertrugen. Nach deren Aussterben traten um 1200
die dem Geschlecht der Zollern entstammenden Burggrafen von Nürnberg das Erbe
an, nachdem sie das zur Bewachung und Verteidigung der Nürnberger Kaiserburg
eingerichtete Reichsamt von dem 1192 gleichfalls im Mannesstamm erloschenen Grafengeschlecht
der Raabs übernommen hatten. Während der Einfluss der Zollern in
der Reichsstadt Nürnberg allmählich zu schwinden begann, gelang ihnen mittels
einer konsequenten Erwerbspolitik, Erbschaften sowie günstigen Heiraten die Schaffung
eines beachtlichen, wenngleich geografisch zersplitterten Herrschaftsbereichs in
Ober- und Mittelfranken. Die 1363 in den Reichsfürstenstand erhobenen Burggrafen
wurden schließlich 1415/17 mit der Kurwürde der Mark Brandenburg belehnt,
wodurch ihr nachmaliger Aufstieg zu preußischen Königen und deutschen Kaisern
eingeleitet war. Analog hierzu entwickelte sich die anfangs mehrfach widerrufene
Schutzvogtei über Heilsbronn zu einer regelrechten Landesherrschaft der Markgrafen
, unter denen das Kloster letztlich 1578 infolge der Reformation aufgelöst und in
deren Staatswesen eingegliedert wurde. Nachdem die Gebiete Brandenburg-Ansbach

5 Bothe (wie Anm. 1), S. 69.

6 Geheimes Staatsarchiv-Preußischer Kulturbesitz Berlin (GStA-PK), VI. HA, NL Stillfried-
Alcäntara.

7 Zu Heilsbronn allgemein s. Paul Geissendörfer (Hg.): Heilsbronn. Ein Zisterzienserkloster
in Franken. Heilsbronn 2000, dort eine umfangreiche Bibliografie S. 371ff.

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