Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 33
(PDF, 38 MB)
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Rudolf v. Stillfried, Kloster Heilsbronn und die Burg Hohenzollern

Leistungen als Historiograph des Hauses Hohenzollern einen weiteren steingewordenen
Ausdruck erhalten hatten18.

4. STILLFRIED UND DIE BURG HOHENZOLLERN

Bis dahin war jedoch ein weiter Weg zurückzulegen gewesen, der ohne Stillfrieds
nachhaltiges Engagement vermutlich nie begangen worden wäre oder zumindest
einen anderen Verlauf genommen hätte. Auf seiner Suche nach den frühesten Quellen
zur Geschichte der Hohenzollern war er in den einstigen Stammlanden bald in
Kontakt mit den süddeutschen Fürstenhäusern getreten und hatte die ersten, für alle
Beteiligten eher unbefriedigenden Erhaltungsmaßnahmen auf der damals noch
ruinösen Burg Hohenzollern kennengelernt19. Rasch erkannte er das Potential einer
etwaigen Wiederherstellung im Sinne seiner eigenen Zielsetzung und schuf allerlei
Phantasien, Pläne und Zeichnungen zu einem Neuhau unter Einbeziehung der noch
vorhandenen Uberreste20. Dabei entwickelte er die eigenwillige Idee einer aus sechs
verschiedenen Bauteilen bestehenden Anlage, in der die einzelnen Epochen der
hohenzollerischen Geschichte in chronologischer Reihenfolge stil- und entwicklungsgeschichtlich11
repräsentiert werden sollten. Obwohl sich der in architektonischen
Fragen lediglich dilettierende Stillfried mit dieser Planung nicht durchsetzen konnte,
bleibt sie in ihrer komplexen inhaltlichen Konzeption höchst bemerkenswert und
verdeutlicht den ausgeprägt museal-denkmalhaften Charakter, den er der Burg von
Anfang an verleihen wollte. Analog zu dem kontinuierlich dargestellten Aufstieg der
Hohenzollern und ihrer daraus resultierenden Legitimation sollte diese nun auch mittels
einer Abfolge künstlerischer Stile illustriert und buchstäblich untermauert werden
.

Als Stillfrieds Bemühungen an der ungeklärten Frage der Finanzierung des Vorhabens
zu scheitern drohten, legte er ab 1843 wiederum ein beachtliches Verhandlungsgeschick
an den Tag, indem er zwischen den Vertretern der einzelnen Familienzweige
vermittelte22. Dabei diente ihm auch die zeitgleiche Einwilligung des bayerischen
Königs zur Übernahme der Restaurierung von Heilsbronn als Argument gegenüber
Friedrich Wilhelm IV, dem dadurch Ausgaben erspart blieben, die nun für die Burg
Hohenzollern verwendet werden konnten. Der inzwischen mit der architektonischen
Ausführung des Projekts beauftragte Stüler reiste im Juni 1846 erstmals nach Hechingen
, um sich mit der Situation vor Ort vertraut zu machen. Noch im selben Jahr
einigte man sich schließlich auf eine zu zwei Dritteln vom preußischen König und

18 Eine ausführliche Schilderung des Ereignisses aus der Sicht Stillfrieds in: Dr. R. Graf Stillfried
- Alcäntara: Hohenzollern. Beschreibung und Geschichte der Burg nebst Forschungen
über den Urstamm der Grafen von Zollern. Nürnberg 1870. S. 31 ff.

19 Vgl. Bothe (wie Anm. 1), S. 71 ff.

20 Stillfried an Kronprinz Friedrich Wilhelm, 6.5.1838, zitiert nach BOTHE (wie Anm. 1),

5. 72.

21 Ebd., S. 73.

22 Ebd., S. 82ff.

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