Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 44
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0056
Ulrich Feldhahn

Abb. 9: Decke im „Kaiserzimmer" der ehemaligen Abtswohnung in Heilsbronn

Die darüber liegende, gleichfalls aus Stuck gefertigte Balkendecke (Abb. 8) besitzt
an mehreren Balkenunterseiten figürliche Darstellungen und Wappen. Am zentralen
Mittelbalken sind Johannes der Täufer, Maria mit Jesuskind auf der Mondsichel sowie
das Porträt eines Kaisers mit Szepter und Reichsapfel sowie ein doppelköpfiger Adler,
teilweise farbig bzw. goldfarben gefasst, zu erkennen. An weiteren Balkenenden finden
sich die Wappen des Zisterzienserordens sowie der geistlichen und weltlichen
Kurfürsten (Köln, Mainz, Trier, Brandenburg, Pfalz, Böhmen, Sachsen), die dazwischen
liegenden Balkenfelder sind mit gotisierender Rankenmalerei in Goldfarbe auf
blauem Grund versehen. Die ungleichmäßige Gestaltung der Schnitzereien vortäuschenden
Deckenbalken lässt bei genauerer Betrachtung leicht erahnen, dass ihnen
kein dekorativer Entwurf des 19. Jahrhunderts zugrunde lag. Tatsächlich sind sie der
Decke im sogenannten „Kaiserzimmer" der 1487 unter Konrad Haunolt (amt. 1479-
1498) erbauten „Neuen Abtswohnung" in Heilsbronn (Abb. 9) nachempfunden.

Trotz unterschiedlicher räumlicher Verhältnisse und Herstellungstechniken - bei
dem Heilsbronner Vorbild handelt es sich um eine nahezu quadratische, hölzerne
Spunddecke - wurden die Anzahl der Schmuckleisten und ihr figürlicher wie floraler
Schmuck exakt übernommen. Bezüglich ihrer farbigen Gestaltung kam es jedoch zu
Abweichungen, die im Zusammenhang mit dem sich wandelnden Erscheinungsbild
der Heilsbronner Decke und nachfolgenden Restaurierungen zu sehen sind. Als ihr
Urheber wird „Hans Speyrer von Nürnberg" (auch Hans von Speyer, Johannes de

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