Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 69
(PDF, 38 MB)
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Lesegesellschaften, Musik, Theater, Kunst

Folgt man dem von Walter Sauter verfassten Index zu den Hechinger Zeitungen,
so fand erstmals im Oktober 1907 anlässlich der damaligen Gewerbeaussteilung eine
Kunstausstellung mit Künstlerinnen und Künstlern in Hechingen statt, der allerdings
kein kommerzieller Erfolg beschieden war, denn kurz vor dem Ende der Ausstellung
hatte man noch kein einziges Werk verkauft. Die beteiligten Künstler standen alle mit
Hohenzollern in Verbindung: Der gebürtige Hechinger Anton Bausinger (Frankfurt
)81 war hauptsächlich mit Porträts vertreten. Der Landschaftsmaler Eugen Wolff-
Filseck82, ein Schüler Zügels und Mitglied der Münchner Sezession, lebte damals in
Hechingen, ebenso die Malerin Else Reck83, Tochter des Landgerichtspräsidenten
Gustav Reck, die als Anfängerin Blumen und Porträts zeigte. Auch eine Frau Treby-
ski84, die in Paris gewohnt hatte, könnte mit der Stadt verbunden gewesen sein; der
begabten Künstlerin, deren Arbeiten ganz unter französischem Einfluss entstanden,
wurde jedoch zu wenig Eigenständigkeit vorgeworfen. Der Kirchenmaler August Pfi-
ster85 aus Gruol präsentierte Kartons für Kirchenmalereien, wobei der Rezensent kritisierte
, dass seine saubere(n) brave(n) Zeichnungen keine Originale, sondern nach
Vorbildern von Feuerstein86 geschaffen seien. Besonders hervorgehoben wurden die
Arbeiten des Architekten und hohenzollerischen Landeskonservators Wilhelm Friedrich
Laur87, der mit einfachen Mitteln große schöne Wirkungen erreicht" Das Haus
Laur sei eine herrliche architektonische Leistung von einer ungemein knappen schönen
Form und Farbensprache88.

Ein Jahr später, 1908, fand eine Gemäldeausstellung des am Realgymnasium unterrichtenden
Zeichenlehrers Fritz Oppermann aus Cleve statt. Er zeigte seine Landschaften
, Innenansichten, Blumen und Portraits bemerkenswerterweise im Schaufenster
des Möbelgeschäfts Adolf Häußler89.

81 Anton Bausinger (*24.12.1872 Hechingen, f 20.10.1928 Frankfurt/M.). - Otto Drescher:
Anton Bausinger. In: Hohenz. Jahreshefte 17 (1957), S. 14-28.

82 *22.8.1873 Schloss Filseck bei Göppingen, f 1938 Musbach (Gert K. Nagel, Schwäbisches
Künstlerlexikon vom Barock bis zur Gegenwart, München 1986, S. 129); 1937 München (Thie-
me/ Becker, Lexikon der bildenden Künstler [wie Anm. 76], Bd. 36 , S. 195f. mit weiterer Literatur
).

83 Else Reck hatte noch 1948 eine Gemäldeausstellung (Schwäb. Zeitung 116, 1948).

84 Evtl. verwandt mit dem Maler Emil Trebicky (* 27.11.1880). Walter Bernhardt, Rudolf
Seigel, Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte: Zeitschr. f. Hohenz. Geschichte
10/11 (1974/75), S. 623.

85 * 16.8.1877 Gruol, f 15.2.1931 ebd. Anton Pfeffer: August Pfister Gruol. Ein hohenzolle-
rischer Künstler und sein Schicksal, in: Hohenz. Jahreshefte 14 (1954), S. 178 - 186.

86 Gemeint ist wohl Martin Feuerstein, ab 1898 Professor für religiöse Malerei an der Münchener
Akademie, der u.a. Fresken für Kirchen schuf (Thieme/Becker, Lexikon der bildenden
Künstler [wie Anm. 76], Bd. 36, S. 518f.).

87 * 31.3.1858 Lennep, t Tübingen 7.2.1934. Architekt, Landeskonservator der Hohenzollerischen
Lande. Literatur: vgl. Bernhardt/Seigel, Bibliographie (wie Anm. 84), S. 552f.

88 Hohenz. Blätter 226 (5.10.1907), 229 (9.10.1907).

89 Hohenz. Blätter 43 (21.2.1908). Fritz Oppermann * 1867, f 8.1.1940 (München). Nachruf:
Rolf Johannsen, Zeichen- und Turnlehrer Fritz Oppermann, in: Die Lichte Au 20 (1969) 77f.

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