Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 72
(PDF, 38 MB)
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Andreas Zekorn

Hermann Ruff, der damals in Dachau lebte, mit Bildteppichen und Landschaften, der
Hechinger Konrad Ruff, unter anderem mit Landschaften und Aquarellen, sodann
der Hechinger Malermeister Friedrich, Hans und Franz Sales Schmidt, Zeichenlehrer
Fritz Oppermann, die Hechinger Künstler Oskar Schmid und Josef Ulrich, ferner
Dr. Karl Widmaier, - vermutlich das Ehepaar - Hoff102 aus Sigmaringen, Bildhauer
Karl Volk aus Jungnau103, Hofbildhauer Alfred Tönnes104, Kunstschlosser Deklotz
und Helmut Lutz105.

Große Bedeutung maß man 1932 der Einweihung der Kriegergedächtnisstätte in
Hechingen bei, die von Fridolin Baur geschaffen worden war. Aus diesem Anlass fand
unter dem Motto Hechingen im Bild im Rathaus eine Ausstellung statt, bei der Fotografien
und Werke Hechinger Künstler zu sehen waren, darunter von Josef Ulrich,
Fritz Oppermann, Friedrich, Konrad Ruff, Hans Schmid und Karl Widmaier. In diesem
Zusammenhang wird das Augenmerk auf die wichtige Sammlung des Trikotfabrikanten
Carl Loewengard gelenkt, aus der eine Auswahl gezeigt wurde. Die Sammlung
bezeichnete der Rezensent als die bedeutsamste Sammlung Hechinger Bilder in
der Stadt. Loewengard habe seine Sammlung mit Liebe und Verständnis und unter
vielen Opfern ... zustandegebracht und manches Bild aus der Fremde geholt. Man
könne ihm nicht genug dankbar sein, daß durch sein tätiges Interesse ein Teil zersplitterten
und in die Welt zerstreuten heimatlichen Gutes wieder der Heimat zugeführt
wurde. In der Ausstellung waren ein Zollerbild, von Maria-Zell aus gemalt, von
Wilhelm Barth und ein Zollerbild von Anton Bausinger zu sehen, wobei seltene Zollerbilder
... überhaupt eine Sonderheit dieser Sammlung wären, unter anderem Bilder
von der Bauzeit der Burg. Ausgestellt waren sodann eine Zeichnung von bekannten
Hechinger Originalen und ein Grundriss der Stiftskirche106. Wir erhalten damit Einblick
in eine wichtige Privatsammlung und zwar die eines jüdischen Bürgers, der
intensiv Bilder der Heimat sammelte. Die Verwurzelung in der Heimat wird schlaglichtartig
deutlich. Ebenso zeigt sich, dass nun das Bürgertum Kunst sammelte. Loewengard
starb 1939 einsam, nachdem er seine Fabrik 1938 an Heinrich Maute hatte
verkaufen müssen107.

Noch im Februar 1933 präsentierte die Gemeinschaft der Freunde der bildenden
Kunst e.V. von München in Hechingen eine ambitionierte Ausstellung unter
anderem mit Werken von Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Max Slevogt und

102 Luise Hoff, Kunstmalerin 1874 - 1952, Richard Hoff, Chordirektor und Organist 1873 -
1940 (Bernhardt/Seigel, Bibliographie [wie Anm. 84,] Nr. 8756 - 8757).

103 8.6.1885 Jungnau -t 4.11.1965 Sigmaringen (Bernhardt/Seigel, Bibliographie [wie Anm.
84], S. 628).

104 27.4.1879 Essen - f 2.1.1945 Sigmaringen (Bernhardt/Seigel, Bibliographie [wie Anm.
84], S. 623).

105 Hohenz. Blätter 227 (2.10.1930).

106 Hohenz. Blätter 250 (25.10.1932), 251 (31.10.1932).

107 Otto Werner: Die Sammlung Löwengard, 1985 (maschinenschr. Manuskript: HBH L
289); ders., Biographien, S. 331 ff. Über den Fabrikanten Maute gelangte die Kunstsammlung
in den Besitz des Landeskommunalverbands. Als der Verband im Zuge der Verwaltungsreform
am 31.12.1972 aufgelöst wurde, erhielt die Stadt Hechingen die Hohenzollerische Landessammlung
und mit ihr die Kunstsammlung Loewengard.

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