Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 107
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0119
Die Geschichte der Justiz in Hechingen

Hitlers und seiner Partei ein." Er
war von 1945 bis 1948 in Balingen
interniert, wurde schließlich als
Minderbelasteter eingestuft und
war danach wieder in Reutlingen
als Justizbeamter tätig.

Neben zahlreichen anderen
Funktionen war Weidle auch Kommandant
des Volkssturms in
Hechingen, einem schlecht ausgebildeten
und schlecht bewaffneten
Haufen von 300 bis 400 Mann, die
für den regulären Wehrdienst nicht
mehr in Frage kamen. Dieses letzte
Aufgebot sollte dem Feind im
April 1945 den siegreichen Endkampf
liefern. Einer von Weidles
Unterkommandanten war Wilhelm
Holzhäuer, als Landgerichtspräsident
sein Chef beim Landgericht
und jetzt sein Untergebener als
Kompanieführer beim Volkssturm.

Paul Weidle

Robert Wanner

Kurz vor dem Einmarsch der Franzosen
gab Weidle den Befehl,
Hechingen zu verteidigen. Holzhäuer
und sein Adjutant Heinzelmann
hätten, so heißt es, die Ausführung
dieses Befehls verweigert.
Eine andere Version lautet, Weidle
habe Holzhäuer befohlen, die Sperren
- also die Panzersperren - zu
schließen und dann mit ihm -
Weidle - abzuhauen, was Holzhäuer
entschieden zurückgewiesen
habe.

Ich bin sehr skeptisch gegenüber
solchen Geschichten, aber diese
stimmt zumindest im Kern:
Hechingen wurde nicht verteidigt,
weil Holzhäuer, Heinzelmann und
andere, die beim Volkssturm etwas
zu sagen hatten, sich gegen ihren
Kommandanten Weidle durchsetzten
und sich weigerten, dessen Ver-

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